Archiv - 2008

Ein Probenwochenende in Jünkerath (… und Willi war auch dabei)

Gibt es etwas Schöneres, als sich vor dem Kuchenheimer Pfarrheim zu treffen und dann gemeinsam ins Probenwochenende nach Jünkerath aufzubrechen? Man möchte meinen: nein! So war es auch, und besonders unsere 1. Mandolaistin (nennen wir sie aus Datenschutzgrün­den einfach Margot) hüpfte herum wie Rumpelstilzchen. Eine ganz andere „Margot“ stieg in Jünkerath aus dem Wagen: tot traurig, mit hängenden Schultern und verzweifeltem Blick. Der Grund: Margots Instrument, die Mandola, hatte sich geweigert mitzukommen und war lieber zu Hause geblieben (was nur passieren kann, wenn das Instrument gut sichtbar direkt neben der Wohnungstür aufbewahrt wird).

Trotz dieses Missgeschicks starteten wir nach einem opulenten Abendessen mit Schmackes in die erste Probeneinheit, und zwar mit so viel Eifer und Finger-fertigkeit, dass sich „Seine Gestrengen“ (wie man im Mittelalter einen Dirigenten vermutlich bezeichnet hätte) zu einem beifälligen Kopfnicken herabließ. Nach gut zweieinhalb Stunden konzentrierter Übungstätigkeit ging es dann zum gemütlichen Teil über. Mit Sekt, bunt gefärbten Eiern, Schokolade, Käse, Bier, Rotwein, Wasser, (vom Vereinsarzt verordneten) frischen Mandarinen und Äpfeln, dazu mit vielen Verzällchen und noch mehr Gelächter wurde die Stimmungsrichtung für das Wochenende vorgegeben. Besonders Mitspieler Willi Sürth sorgte mit vielen Anekdoten aus seinem bewegten Leben dafür, dass kein Auge trocken blieb. Als dann dem Dirigenten seine Augen zufielen, war dies ein dezenter Hinweis auf die allgemeine Nachtruhe: Schlaft gut!


Die nächste Probenphase hatte es allerdings in sich: Sechs Stücke aus bekannten Opern oder klassischen Werken standen auf dem Programm. Die Finger(kuppen) gerieten da ganz schön ins Qualmen. Da half auch keine Stärkung mit (selbst gebackenem) Kuchen oder mit (vom Vereinsvorsitzenden frisch aufgebrühtem) Kaffee.

Nach einem fast vierstündigen musikalischen Kraftakt am Nachmittag waren alle (einschließlich Dirigent) froh, als die Zeit zum Abendessen gekommen war! Aber selbst ein 5-Sterne-Büfett konnte uns nicht wieder in Form bringen. Überfüttert und abgeschlafft wie wir danach waren, hatte Ulrich Bleck keine Chance, uns in der nächsten Probeneinheit noch einmal zu Höchstleistungen zu motivieren. Kurz nach 21.00 Uhr klappten alle die Notenmappen zu, und ein hilfloser Dirigent konnte nur noch resignierend den Dirigentenstab zur Seite legen.

Der nächste Tag begann um 6.00 Uhr damit, dass bei eben diesem Herrn der Wecker losheulte. Dieses teuflische Ergebnis fehlgeleiteter Ingenieurkunst gehört auf die UN-Liste der verbotenen Foltermethoden! Es ging leise mit einem einzigen Piepser los und steigerte sich in Lautstärke und Anzahl der Piepser ins Unermessliche. Trotzdem benötigte unser verschlafener Dirigent fast 20 Minuten, bis er dieses besch… Ding endlich abstellte. Das (Kater) Frühstück kleiner Scherz – wirklich!) am Samstagmorgen machte alle wieder so fit, dass der Maestro uns und die inzwischen eingetroffenen Nachzügler immer wieder die schwierigsten Passagen spielen ließ, und auch erst nach knapp 3 Stunden so weit zufrieden war, dass wir ein einfaches, aber kalorienreiches Mittagessen zu uns nehmen durften. Obwohl die Kohlrouladen bei einigen Bedenken für die Nachmittagsprobe auslösten, schmeckte es allen köstlich. Nach dem Mittagessen sollte ein neues Gruppenfoto für die Homepage gemacht werden. Unter viel Gelächter (und Gekicher der Mädels) war die Aufnahme endlich „im Kasten“. Danach machten sich einige zu einem mittäglichen Verdauungsspaziergang auf, während andere sich zu einer kurze Siesta zurückzogen und hofften, so den versäumten Schlaf nachzuholen.


Selbst die anschließende „Gemütliche Runde“ war eine lahme Angelegenheit, bis…ja bis die Mädels den Dirigenten überreden konnten, sein „Biene-Maja-Willikostüm“ anzulegen (wenigstens teilweise). Als er mit „Willi-Kopfschmuck“ den Probenraum betrat, hatten einige der Mitspielerinnen und Mitspieler ihre Instrumente wieder ausgepackt und spielten ihm das schöne Lied von der „Biene Maja“.

 

Danach ging trotz der späten Stunde noch einmal die Post ab: Sirtaki (zum Tanzen, aber auch zum Mitträllern und Mitklatschen), Bläck Föös, Zirkus Renz und, und, und… Da Dirigent Ulrich Bleck als Kavalier Alter Schule mit sämtlichen tanzwilligen Mädels (und das waren nicht wenige) ein paar Runden drehte, war es gut, dass wir einen Arzt im Orchester haben – für alle Fälle. Hans Fellbach hatte dann einige Mühe, die Aufgekratzten Richtung Bett zu dirigieren. Oben in der 2. Etage (der Beletage – weil hier unsere Schönen schliefen) hatten die Mädels immer noch nicht genug und machten weiter Halligalli. Bevor es endlich ins Bett ging, mussten Angelika und Vera für den Sonntag noch ihre verschmutzten Schuhe putzen – mangels Schuhbürste allerdings mit Veras Zahnbürste.

Der Rest der Nacht war leider viel zu kurz, da die meisten von uns bereits um 7.30 Uhr zur Frühmesse gingen, die fest in Kuchenheimer Hand war: Organist, Messdiener, Lektorin und Kommunionhelfer kamen aus unserer Heimatgemeinde. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal auch noch unseren eigenen Pastor mitbringen. Der Geistliche in Jünkerath war allerdings von unserer Mitwirkung so angetan, dass er sich am Schluss der Hl. Messe ausdrücklich beim Mandolinen-Orchester Kuchen-heim bedankte – ein nicht zu unterschätzender Werbe-Effekt.

Nach einem mehr als leckeren und reichlichen Frühstück (sogar Lachs war im Angebot) ging es in die vorletzte Runde. Die Mehrheit der Stücke klappte so gut, dass Tonmeister Albert sie unbearbeitet mitschneiden konnte, was den Dirigenten zu einem beifälligen Schmunzeln ver­anlasste, obwohl er vom Dirigieren inzwischen unter erheblichen Muske-lbeschwerden im rechten Oberarm litt. Das letzte Mittagessen an diesem Wochenende war der absolute kulina­rische Höhepunkt (noch beim Verfassen dieser Zeilen läuft dem Schreiberling das Wasser im Mund zusammen!). Danach noch ein paar Schritte zur Verdauung, dann folgte die letzte Pro­beneinheit. Zwar waren die Leichtigkeit und die Lockerheit der Freitagabend- und der Samstagvor-mittagproben dahin, doch bei allen machte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit ob der beachtlichen Leistung an diesem Wochenende. Noch eine letzte gemütliche Kaffeerunde mit dem Rest des Kuchens vom Samstag, danach packten alle beim Einladen der Instrumente und des Equipments an, und es ging nach einem herzlichen Händedruck oder einer kurzen Umarmung wieder Richtung Heimat. Allen war aber anzusehen: das Wochenende hatte nicht nur den musikalischen Fertigkeiten gut getan, sondern auch dem Gemeinschaftsgefühl.

Fazit der Zeit in Jünkerath: Friedrich Schiller hat recht, wenn er in seinem „Lied von der Glocke“ schreibt: „Wenn gute Reden sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter fort“. Und gute Reden gab es doch mehr als genug. Nicht wahr, Mädels?

Text: KPL, Fotos: AC, 24.02.2008


Das Konzert 2008 ...

... hat das Publikum begeistert und das Orchester (samt Willi) zufrieden gestellt.

„Haben sich die vielen Proben und das anstrengende Probenwochenende in Jünkerath gelohnt?“ So fragten wohl viele Spielerinnen und Spieler des Orchesters, als am Freitagabend die Generalprobe begann. Ganz eindeutig „ja“, denn bis auf einige wenige Patzer klappte alles bestens. „Oh Gott, oh Gott“ jammerten daraufhin die Abergläu-bischen im Orchester, „das kann für das Konzert morgen Abend doch nur bedeuten …" Hier weigert sich der sensible Computer, den Satz zu vollenden.Um einem möglichen Nervenflattern vorzubeugen, schleppten unsere fürsorglichen MÜV-Damen eine große Kiste mit Bananen an, die sie als „Nervennahrung“ verteilten. Vereinsarzt Om Piassa lobte diese gesunde und vorbeugende Maßnahme. Ein Dutzend Bananen kauende Männer - das sah aus wie eine Filmszene aus „König der Löwen“.

Die Kuchenheimer Schützenhalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als Dirigent Ulrich Bleck den Taktstock hob zum Intro: Die Ouvertüre zur Oper „Der Calif von Bagdad“ (F. A. Boieldieu). Ein schwieriges Stück - wie überhaupt die meisten Stücke im 1. Programmteil aus Opern oder von bekannten Komponisten stammten: „Pilgerchor“ aus Wagners „Tannhäuser“, ein Potpourri aus Verdis Oper „Der Troubadour“, Giacomo Puccinis „O mio babbino caro“ (Solistin: Inga Bell mit ihrer wunderbaren Sopranstimme), „Auf einem persischen Markt“ von William Ketèlbey und die „Barkarole“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach.

Die danach folgende Pause ist deshalb bemerkenswert, weil darin zwei sehr unter-schiedliche Dinge passierten: Zum einen stürmte ein Teil der anwesenden Damen - aus welchen Gründen auch immer -die Herrentoilette. Eine Aktion, die für normale Menschen männlichen Geschlechts ein Horrorerlebnis darstellt. Und gewöhnlich kommt es in diesen Fällen auch zu einer allgemeinen Panikreaktion. Hier ging Gott sei Dank alles gut! Zum Zweiten stand plötzlich Elke Limbach, unsere frühere Dirigentin, mitten zwischen den verschnaufenden Spielerinnen und Spielern und berichtete unter großem Hallo, diesen Kunstgenuss habe sie sich doch nicht entgehen lassen können.

Nach der Pause zu Beginn des 2. Programmteils fetzte die Titelmusik von Andrew Lloyd Webbers „Das Phantom der Oper“ in den Saal und stimmte das Publikum auf die musikalische Moderne ein. Danach brachte das Jugend-Zupf-Ensemble unter der Leitung von Daniela und Daniel Semroch-Loben vier schöne Stücke zu Gehör.
Besonders die Titel aus den Fernsehserien „Biene Maja“ und „Derrick“ wurden stürmisch beklatscht. Dieser Beifall steigerte sich zum Orkan, als Ulrich Bleck mit dem Kopfschmuck von Biene-Maja-Freund „Willi“ über die Bühne schwebte, und so ein Versprechen vom Probenwochenende in Jünkerath einlöste. Die nachfolgenden Darbietungen stammten aus bekannten Filmen des 20. Jahrhunderts: „Zorbas Tanz“ aus dem Film „Alexis Sorbas“, „Die Kinder vom Piräus“ aus dem Film „Sonntags…nie“, die „Zither-Ballade“ - das Harry-Lime-Thema - aus „Der dritte Mann“, „Reality“ aus dem französischen Film „La Boum“, „The Lion sleeps tonight“ (heute Nacht schnarcht der Löwe, oder so ähnlich) aus „König der Löwen“ und die wuchtige Musik aus dem Film „1492“ über die Entdeckung Amerikas. Zum Abschluss gab es das wunderschöne Stück „Time to say Goodbye“, mit dem sich der Boxer Henry Maske bei seinem letzten Kampf verabschiedet hat, wie Ulrich Bleck, der souverän durch das Programm geführt hatte, erläuterte.

Von den Zuhörerinnen und Zuhörern begeistert aufgenommen wurde, dass neben dem bereits erwähnten „O mio babbino caro“ auch die „Barkarole“, „The Lion sleeps tonight“ und „Time to say Goodbye“ von Inga Bell (Sopran) und Johannes Bleck (Bariton) im Duett oder solistisch vorgetragen wurden - immer vom Orchester dezent begleitet. Eine wirkliche Bereicherung des Abends! Nicht verschweigen sollte man aber auch eine weitere Bereicherung: der gefühlvolle Einsatz des neuen „Chinesischen Glockenspiels“.
Nach dem frenetischen Schlussapplaus mit Standing Ovations dankte Hans Fellbach dem disziplinierten und aufmerksamen Publikum und den strahlenden Mitwirkenden. Sängerin, Sänger und Dirigent erhielten ihre wohlverdienten Blumensträuße. Danach gab er die lautstark geforderten Zugaben frei: „Morgens um sieben“ von James Last und nochmals „Reality" und „Time to say Goodbye“.

Dann war nur noch eitel Sonnenschein: Beifall, Händeschütteln, Schulterklopfen, zufriedene oder gar glückliche Gesichter und die Vorfreude auf die Wiederholungs-Veranstaltung am 17. Mai in der Euskirchener Marienschule.

Nach diesem gelungenen Konzert muss man Friedrich Nietzsche beistimmen, wenn er (in seiner Götzen-Dämmerung) schreibt:

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!

Text: KPL, Fotos: AC, JS 09.03.2008

Konzert in der Marienschule

Eine Premiere beim Mandolinen-Orchester Kuchenheim
(… und Willi hatte Schuld daran)

Da bereits vor unserem Frühjahrskonzert in der Kuchenheimer Schützenhalle abzusehen war, dass das Haus auch in diesem Jahr ausverkauft sein würde und nicht alle Kartenwünsche erfüllt werden könnten, hatte unser Dirigent Ulrich Bleck schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, das Konzert in der Aula der Marienschule in Euskirchen zu wiederholen. Damit sollte unsere musikalische Arbeit auch einmal in der Kernstadt präsentiert werden, und eine umfangreiche und intensive Probenarbeit ist gewiss lohnender, wenn ein gut erarbeitetes Programm nicht gleich wieder im Schrank der Archivarin verschwindet.

Um einen größeren Klangkörper zu bekommen und damit den Genuss der Zuhörer noch weiter zu steigern, hatte unser Dirigent außerdem die Idee, das Orchester des Mandolinenclubs Königsdorf, mit dem wir bereits einige gemeinsame Auftritte absolviert hatten, in das Wiederholungskonzert mit einzubeziehen. So kam es, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Mandolinen-Orchesters Kuchenheim ein gemeinsames Konzert mit einem Gast-Mandolinenorchester - und damit fast 40 Mitwirkenden – stattfinden sollte. Der Vereinsvorstand war bereit (durch das gelungene Konzert in Kuchenheim zusätzlich ermutigt), dieses Risiko, das immer beim Ausprobieren neuer Wege vorhanden ist, mitzutragen, und deshalb sahen alle mit Spannung dem 17. Mai entgegen.

 


Das Wiederholungskonzert und die „Verstärkung“ wurden vom Publikum gut ange-nommen, und so waren die vorgesehenen 200 Sitzplätze bis auf ganz wenige Lücken besetzt – und das trotz des vielfältigen Kulturangebots in Euskirchen an diesem Samstagabend.

Ein besonderes „Schmankerl“, das Ulrich Bleck organisiert hatte, fand in der Stunde vor Konzertbeginn und in der Pause bei den meisten Besucherinnen und Besuchern reges Interesse: mehr als drei Dutzend Saiteninstrumente aus aller Herren Länder - dekorativ ausgestellt im Foyer des Gymnasiums - waren da zu sehen: Zithern, Harfen, Hackbretter (aus dem Alpenraum und dem Iran), Domras und Balalaikas (aus Russland),Ukulelen und andere Instrumente aus dem spanisch- und portugiesisch- sprachigen Raum, Banjos, ganz unterschiedliche Mandolinen (zum Teil mit wunderschönen Intarsien) und Gitarren in den verschiedensten Ausführungen. Außerdem stellten Frau Betina Aleithe (Zither) und
Herr Yuval Dvoran (chinesische Pipa) ihre Instrumente auch akustisch vor – sehr zur Freude der umstehenden Besucher.

Thematische Vorgabe für das Konzert war wiederum „Musik aus Oper, Musical und Film“. Der erste Teil war ausschließlich der „klassischen“ Musik gewidmet. Er begann mit der Ouvertüre „Der Calif von Bagdad“, die den knapp 40 Musikern und dem Publikum einiges abverlangte. Die wuchtige Musik des Pilgerchors aus Wagners „Tannhäuser“ und ein rhythmisches Potpourri aus Verdis „Troubadour“ waren vielen Zuhörerinnen und Zuhörern so vertraut, dass hier und da (ganz!) leise eine Sequenz mitgesummt wurde. Begeisterten Beifall erhielt Inga Bell, die ihre Mandolinen zur Seite gelegt hatte und die Arie der Lauretta aus Puccinis musikalischer Komödie „O mio babbino caro“ sang. Ein wirklicher Genuss! Das nächste Stück schilderte musikalisch die Geschehnisse „Auf einem persischen Markt“. Es tummelten sich dort eine Karawane, Bettler, Gaukler, Schlangen-beschwörer, eine wunderschöne Prinzessin (wer genau hinhörte, konnte sogar das Klimpern ihres Geschmeides vernehmen) und ein Kalif. Alle Personen oder Gruppen wurden durch eine besondere Instrumentierung (ähnlich Sergej Prokofjews musi-kalischem Märchen „Peter und der Wolf“) dargestellt. Den Abschluss des „klassischen“ Teils bildete die Barkarole aus Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“. Im Duett ließen Inga Bell (Sopran) und Johannes Bleck (Bariton) mit ihren Stimmen vor
 dem geistigen Augen der Gäste die besungene romantische „Liebesnacht“ entstehen.

Zu Beginn des „modernen“ Teils wurde es lauter und rhythmischer: Die Titelmusik aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Das Phantom der Oper“ riss das Publikum förmlich mit. Auch die folgenden 4 Beiträge des orchestereigenen Nachwuchses (Jugend-Zupf-Ensemble) kamen beim Publikum gut an, insbesondere „Die Biene Maja“ und die Titelmelodie aus der Fernsehserie „Derrick“. Danach wurde es cineastisch. Einige der bekanntesten Filmmusiken waren zu hören: „Zorbas Tanz“ (aus „Alexis Sorbas“), „Die Kinder von Piräus“ (aus „Sonntags … nie“), „Zither-Ballade“ (aus „Der dritte Mann“), „Reality“ (aus „La Boum 1“), „The Lion sleeps tonight“ (aus „König der Löwen“), „Conquest of Paradise“ (aus „1492“, dem Film über die Entdeckung Amerikas) und zum Abschluss “Time to say Goodbye“, wiederum Inga Bell und Johannes Bleck im Duett. Ganz besonders „Conquest of Paradise“ mit seinem drängenden Bolero-Rhythmus wurde von den Zuhörern mit lang anhaltendem und stürmischem Applaus bedacht. Auch die geforderten Zugaben kamen gut an, und es hat hoffentlich niemanden allzu sehr gestört, dass bei dem Titel „Morgens um Sieben“ der Glöckner die 7 Glockenschläge einfach vergessen hat. Manchmal ist die Welt abends um halb elf eben nicht mehr ganz in Ordnung.

Ein großes Kompliment geht auch an Lydia Pollany-Schmidt und das Team der „AG Gesellschaftstanz“ der Marienschule für den tollen Büfett-Service vor dem Konzert und während der Pause!

Eines der Ergebnisse dieses Konzerts: Aus dem gut bekannten Mandolinenclub Königsdorf wurde inzwischen ein befreundetes Orchester. Es wäre sicher sehr schade, wenn diese Zusammenarbeit der beiden Orchester nicht fortgesetzt würde. Und so wird man sich in Zukunft häufiger sehen, zunächst beim Grillfest am 15. Juni in Wüschheim und dann bei einem Konzert Anfang November in Königsdorf.

Text: UBk, KPL, Fotos: HF, AC, 17.05.2008

Grillfest in Wüschheim

(oder: Der Wettstreit der „Grillmeister“)

Ein Grillplatz, eine Grillhütte, ein Grill, eine Grillgesellschaft (mit fast 70 Grillgästen) und zwei „Grillmeister“: Kann das wohl gut gehen? Das war die spannende Frage!

Viele Jahre hat das Grillfest in Roitzheim an der Erft stattgefunden; in diesem Jahr ließ sich der Vereinsvorstand aber überzeugen, nach Wüschheim zu wechseln. Der Grillplatz der „Weuscheme Jonge“ bot alles, was der verwöhnte Grillfreund erwartet, und hielt außerdem noch bestes Grillwetter bereit – entgegen allen anderslautenden Vorhersagen.

Trotz der größeren Entfernung reisten viele Gäste mit den Fahrrädern an, was schon einiges über den geplanten Alkoholkonsum erahnen ließ. Kurz nach halb zwölf, als die Mehrheit der Grillfreunde eingetroffen war, begrüßte Vorsitzender Hans Fellbach die Anwesenden und lud sie ein, den Speisen und Getränken reichlich zuzusprechen. Und hier beginnt der Wettstreit der Grillmeister (durchaus vergleichbar mit dem Sänger-wettstreit weiland auf der Wartburg): Grillmeister Dieter hatte Grillwürste und Hähnchen-filets im Angebot, während Grillmeister Karl-Peter Schweinesteaks, Grillkartoffeln und Röstzwiebeln auf dem Rost hatte. Anstatt jedoch mit der Qualität ihrer Grillprodukte zu werben, betätigten sich die beiden als Marktschreier. Dieter zählte in seiner Warte-schlange 23 (überwiegend kalorienbewusste) Damen, Karl-Peter hingegen war froh, dass in seiner Schlange Daniel als 23. stand. Da der sein eineinhalbjähriges Töchterchen Svea-Linn auf dem Arm hatte, glaubte Karl-Peter mit 23,5 Hungrigen einen hauchdünnen Vorsprung für sich reklamieren zu können. Ehe dieser kindliche Wettstreit weiter eskalierte, übernahm der 3. Grillmeister, Sepp Schmidt, den Grill und schickte die beiden Kontrahenten mit wohlgefüllten Grilltellern zum gemeinsamen Versöhnungs-Futtern.

Nach der ebenso leckeren wie reichhaltigen Mahlzeit war Bewegung angesagt. Die reiferen Herrschaften unternahmen einen kleineren oder größeren Spaziergang, während die Jungen (und die, die sich noch dazu zählten) auf der großen Wiese Ball spielten. Dabei kam es leider zu einem unvorhersehbaren Zwischenfall: Ein Opa, der mit Argus-augen über das Wohlergehen seiner Enkelin auf dem Spielrasen wachte, entdeckte auf dem Spielfeld einen großen Stein, der ihm doch recht gefährlich für die spielenden Kinder erschien. Er hob ihn auf und warf ihn in hohem Bogen über das angrenzende Gebüsch, nicht bedenkend, dass dahinter einige Gäste ihre Wagen geparkt hatten … klirrrr! Zum Glück war unser Versicherungsfachmann Heinz anwesend, der den Schaden sofort aufnahm und eine schnelle Regulierung versprach, notfalls sogar aus der eigenen Tasche.

Kurz nach 14.00 Uhr gab es wiederum ein großes Hallo: Einige Mitglieder des befreun-eten Mandolinenclubs Königsdorf machten ihr Versprechen wahr und folgten der Ein-ladung zum Grillfest. Während sie sich noch die köstlich duftenden Dinge vom Grill schmecken ließen, drängten die Übrigen bereits zum großen Kuchenbüfett, das die Damen des Vereins inzwischen in der Grillhütte aufgebaut hatten. Trotz der prall gefüllten Bäuche wurde es danach immer lustiger, lauter und auch gemütlicher. Man erzählte, lachte, sang und schunkelte. Und als dann noch Jakob Fleischhauer, das lebende Liederbuch des Vereins, das Mikro nahm, um einige der alten Liedchen vorzutragen, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Sehr schön war auch, dass Günter Ulhaas zum Akkordeon griff und Jakob begleitete. Wer nur etwas von Musik versteht, konnte erkennen, wie Günter nach wenigen Tönen die Tonart des Sängers aufnahm und ihn (zusammen mit Heinz Loben) gefühlvoll begleitete.

Jakob war es auch, der anschließend auf Anregung des Vorsitzenden mit dem Hut rund ging, um für den „Zappes“ Frank einen kleinen Obolus zu erbitten. Frank war begeistert über die Höhe des Betrags (die ersehnte Stereoanlage rückt immer näher) und dankt allen Spenderinnen und Spendern!Als die ersten Besucher aufbrechen wollten, bot Hans Fellbach an, bei entsprechendem Appetit noch eine letzte Grillrunde aufzulegen. Zum Erstaunen, ja besser gesagt Entsetzen der Grillmeister klatschte „dat janze Schmölzje“ Beifall. Und so verschwand das restliche Grillgut (bis auf einen winzigen Rest) in den wieder „hungrigen Mäulern“ der verbliebenen Gäste. Wie diese dann später mit ihren (über)vollen Bäuchen auf ihre Fahrräder gekommen sind, wird dem Chronisten für immer ein Rätsel bleiben.Genauso unverständlich ist es, wieso sich nach dieser stundenlangen Völlerei noch einige der Mädels auf der Schaukel hoch in die Lüfte schwingen konnten. Widerspricht das nicht vollständig dem Gesetz der Schwerkraft?Getreu dem alten Pfad-findermotto: „Flinke Hände – schnelles Ende“ half der „harte Kern“ eifrig beim Aufräu-men, und nach einer guten halben Stunde sahen Grillhütte und Grillplatz wieder aus wie neu. Welche Vorschläge zum Löschen der glühenden Grillkohle gemacht wurden und wie die Kohle entsorgt wurde, soll besser unerwähnt bleiben. Noch ein Dankeschön für den schönen Tag an den Vorstand und ein herzliches „Tschüss“ an die Übrigen, dann radelte auch das letzte Grüppchen (kuchen)heimwärts.

Schön war, dass eine Radlerin sich nochmals umwandte und rief: „Weuschem Jonge, wir kommen wieder. Bis zum nächsten Jahr!“

Text: KPL, Fotos: AC, 15.06.2008

Der Wandertag 2008 …

(… oder: Wir lieben die Stürme!)

Nachdem der Kuchentransport für den letztjährigen Wandertag so gründlich misslungen war, wurde in diesem Jahr bereits am Donnerstagabend ein Teil der Kuchen „zuver-lässigen Personen“ zur Beförderung nach Kall-Keldenich übergeben. Doch: Selbst auf „zuverlässige Personen“ ist nicht immer Verlass!

Davon weitgehend unbeeindruckt trafen sich am Samstagmorgen um Viertel vor neun gut zwei Dutzend Orchestermitglieder mit ihren Partnern und Kindern - zwar ohne Instrumente, dafür aber umso besserer Laune - am Kuchenheimer Bahnhof und ließen sich von „der Bahn“ nach Mechernich befördern. Gott sei Dank, diesmal waren Vera, Sepp, Traktor und Planwagen pünktlich zur Stelle. Zur allgemeinen Freude stand plötzlich Herbert Diedrich, der vor einigen Monaten aus Altersgründen seinen Rücktritt als aktiver Spieler erklärt hatte, mitten unter uns. Nach großem Hallo, Umarmen, Drücken, Schulter-klopfen und Vergleichen des mitgebrachten Reiseproviants ging es dann auch bald bei freundlichem Sonnenschein los in Richtung Roggendorf, vorbei an der „Mittelhütte“, über den „Bleibach“ (dessen Name und Farbe auf den einstigen Abbau von Bleierz im Quell-gebiet zurückgeht), durch Roggendorf und weiter hinter den Orten Weißenbrunnen und Denrath entlang, über „Heufahrtshütte“ bis „Gute Hoffnung“. Zwischen den Feldern wanderten wir höher und höher, der Wind wehte immer heftiger, manch eine(r) kramte schon den dicken Pullover hervor und musste an die Zeilen aus Rilkes Herbstgedicht denken:
„Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg Deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los“.

Als wir dann zwischen dichten Sträuchern und hohen Maisstauden doch ein fast windstilles Fleckchen fanden, gab es schon bald die gewünschte Frühstückspause. Die Frauen boten Kaffee an oder reichten gekochte Eier, Frikadellen und Kuchen herum, während die Männer die ersten Bierflaschen öffneten. Nachzutragen ist hier allerdings noch, dass Dirigent Ulrich Bleck und seine Lydia an diesem Frühstück nur teilnehmen konnten, nachdem sie anstelle der zu Hause vergessenen Brote in einer Roggendorfer Bäckerei frische belegte Brötchen nachgekauft hatten.
Bevor das Freiluft-Frühstück zu Ende ging, errichteten Daniela, Inga und einige andere „Mädels“ zusammen mit dem Vorsitzender, Hans Fellbach, und Küchenchef Willi Sürth für „Geschäfte“, die normalerweise außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden sollen, eine sogenannte „Schamwand“.

Nach einer guten halben Stunde ging es dann weiter. Als wir kurz darauf die Richtung nach Wallenthal nahmen, zog eine riesige dunkle „Weltuntergangswolke“ auf uns zu. In aller Eile wurden Regenjacken und Regenschirme aus Taschen und Rucksäcken geholt; doch im letzten Augenblick trieb ein freundlicher Herbstwind die schwarze Bedrohung knapp an uns vorbei, so dass wir nur von ein wenig Sprühregen gestreift wurden. Hans Fellbach führte diese glückliche Wendung natürlich auf seine guten Beziehungen zum „Decke Tönnes“, so nennt man in der Eifel den hl. Antonius, zurück.
Vorbei an Scheven ging es dann Richtung Dottel (nach einer unbewiesenen Theorie geht der Ortsname auf den chinesischen Begriff für „Eigelb“ zurück – ((die Sinologen mögen mir verzeihen!)), dessen Dorfkirche ein wahres Schmuckstück ist und bei den meisten einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.

Danach noch eine letzte gewaltige Anstrengung – immerhin geht es nach Keldenich mehr als 10000 Höhenzentimeter aufwärts, dann hatten wir unseren Zielort erreicht.
Auch hier noch einen kurzen Blick auf und in die wunderschöne (überwiegend noch) romanische Pfarrkirche, und nicht nur die Organisatoren des Wandertages dürften ein kurzes Dankgebet für das erträgliche Wetter gesprochen haben.

Mit fröhlichem Lärm bogen wir kurz vor 15.00 Uhr auf das Ranch-Gelände der Familie Schmidt ein. Jetzt begann die Zeit, die man ohne Übertreibung als „die Stunden des wohlgefüllten Magens“ bezeichnen kann: Es ging los mit einem tollen Kuchenbüfett, dessen Zutaten auf den verschlungensten Wegen nach Keldenich gekommen waren (Willi Sürth zum Beispiel hatte einen tief gefrorenen Kuchen samt eiskaltem Blech mit bloßen Händen per Bahn nach Mechernich transportiert. Hoffentlich haben seine Greifwerkzeuge keinen bleibenden Schaden davongetragen!).

Eine Stunde später baten Sandra und Uli Blum in den gemütlichen Wohnraum der Blockhütte, um sich bei allen Anwesenden noch einmal für die Geschenke, Vorträge und guten Wünsche zu ihrer Hochzeit zu bedanken. Gereicht wurden dazu eisgekühlter Sekt und quadratmeterweise Zwiebelkuchen.

Während die Frauen danach drinnen weiter schwatzten und sich ein (winzig kleines) Likörchen gönnten, verschafften sich ihre Männer und Kinder draußen etwas Bewegung durch Ballspiele oder auch Holzspalten für das Lagerfeuer.

Gegen 17.30 Uhr wies Willi Sürth, der Proviantmeister des Orchesters, den Service-Wagen einer bekannten Catering-Firma vor dem Blockhaus ein. Anzahl und Größe der ausgeladenen Schüsseln, Töpfe und Kübel wirkten bei den meisten wieder Appetit anregend, so dass sich wenig Widerspruch erhob, als Hausfrau Vera kurz darauf zum Abendbüfett bat:

hmmm! …

Viel essen macht träge und viel trinken müde, und so hingen bald einige recht schlapp auf ihren Stühlen. Im Gegensatz zu ihnen hatte sich eine fröhliche Runde an Feuerschale und Schwedenfeuer eingefunden, um mit Bahnschwelle, Hammer und Nägeln den altbekannten Wettbewerb zu starten. Die Vorvorjahresmeisterin Angelika musste sich dabei zu ihrem Entsetzten dem Youngster Stefan geschlagen geben und konnte nur einen Platz unter „ferner liefen“ erringen. Dirigent Ulrich Bleck dagegen wurde bereits im ersten Durchgang wegen grober Unsportlichkeit disqualifiziert (und so ein Mann soll eine Vorbildfunktion haben …!).

Das Gehämmere wurde lauter, der Bierkonsum stieg, und so war es vielleicht ganz günstig, dass kurz nach 21.00 Uhr ein komfortabler Großraumbus eintraf, um „dat janze Schmölzje“ Richtung Kuchenheim zu schaukeln. Noch ein schnelles, aber sehr herzliches Dankeschön an die Gastgeber, dann setzte sich das rollende Seniorenheim in Bewegung.

Fazit dieses Samstags: Wieder so ein schöner Tag in der schönen Tradition der letzten Jahre. Doch: Wenn es am schönsten ist, dann soll man gehen!

Text: KPL, Fotos: AC, 06.09.2008

Das Ende der Konzert-Tournee 2008

(… Kuchenheim … Euskirchen … Königsdorf)

Drei Konzerte in einem Jahr, das gab es wohl noch nie in der Geschichte des Mandolinen-Orchesters Kuchenheim. Und so sahen wir mit gespannter Erwartung dem gemeinsamen Konzert mit dem Mandolinen-Club Königsdorf 1923 e. V. am 02. November entgegen. Tags zuvor fand die Generalprobe statt und forderte mehr als dreieinhalb Stunden konzentrierte Aufmerksamkeit. Das eigene Repertoire möglichst fehlerfrei abrufen, mit dem gastgebenden Orchester zusammenfinden, sich auf die Gastinterpreten einstellen -ganz schön anstrengend!

Doch zum Verschnaufen hatte der Mandolinen-Club Königsdorf wie immer auch eine Erfrischung bereitgestellt, und die Damen des Vereins verwöhnten uns mit köstlichen Kuchen und deftigen Kleinigkeiten. Der Höhepunkt war jedoch, dass eine Königsdorfer Mitspielerin, die Geburtstag hatte, beide Orchester zu Sekt und Saft einlud, wofür die Musikerkollegen mit einem gekonnten Geburtstagsständchen lautstark dankten. Der französische Schriftsteller Victor Hugo sagt über Menschen in einem gewissen Lebens-alter: „40 Jahre sind das Alter der Jungend, 50 Jahre sind die Jugend des Alters“. Liebe Sylvia, für diese Dekade zu einer neuen Jugend wünschen Dir Deine MitspielerInnen aus beiden Orchestern persönlichen und musikalischen Erfolg und auch sonst alles Gute.
Dirigent Ulrich Bleck war mit dem Ergebnis der Generalprobe sichtlich zufrieden, die Spielerinnen und Spieler aber hofften, dass dies kein schlechtes Omen für das Konzert sein möge!

War das Erscheinungsbild der meisten Orchestermitglieder am Samstag noch: legere Kleidung und fröhliche Gesichter, so war es sonntags genau umgekehrt: angemessene Kleidung, aber große Anspannung in der Körpersprache. Auch die Vielzahl der im weiten Umkreis um die „Gerhard-Berger-Halle“ geparkten Wagen ließ die Bedeutung der Veranstaltung erkennen: Der Mandolinen-Club Königsdorf 1923 e. V. feierte mit Freunden und Fans das 85-jährige Bestehen des Vereins.

Um die Bedeutung des Abends deutlich zu machen, hatten die Verantwortlichen der medienerfahrenen Journalistin Anne Siebertz die Moderation des Konzerts übertragen. Sie befragte den Vorsitzenden und den ältesten Spieler des Orchesters zu Geschehnissen aus der Geschichte des Mandolinen-Clubs, unterhielt sich mit Ulrich Bleck, dem Dirigenten, wie die Konzeption für das Konzert-Programm entstanden sei, „interviewte“ die mitwir-kenden Gäste an Zither und Bouzouki sowie die beiden Sänger und gab außerdem die notwendigen Informationen zu den musikalischen Darbietungen. Hier wurde ein zeitlicher und thematischer Bogen geschlagen von der Opernmusik (Boieldieu – 1800, Wagner – 1845, Verdi – 1853, Puccini – 1918) über Musical (Phantom der Oper – 1986) bis zu den bekannten Soundtracks erfolgreicher Filme (1943 – 1995). Der Mandolinen-Club Königsdorf verfügt auch über einen hörenswerten gemischten Chor, der das Orchester bei einigen Titeln einfühlsam begleitete (The Lion sleeps tonight, Conquest of Paradise und Caprifischer) und den Genuss für die Zuhörer damit noch steigerte.

Mit lang anhaltendem Applaus am Ende des offiziellen Programms „zwang“ das Publikum den Dirigenten, Ulrich Bleck, noch zu zwei Zugaben: Morgens um Sieben und (zusammen mit dem Chor) Halleluja. Der mehr als dreieinhalbstündige Auftritt hatte Orchester und Dirigenten (der nicht nur die musikalische Leitung hatte, sondern daneben auch noch eine außergewöhnliche Sammlung von internationalen Zupfinstrumenten dem beein-druckten Publikum präsentierte) physisch und psychisch das Letzte abverlangt. Schön, dass die Gastgeber für die mehr als 50 Mitwirkenden in gewohnter Manier zur körperlichen Stärkung einen Imbiss vorbereitet hatten, der auch durch einen vielseitigen Austausch unter den Musikern die angespannten Nerven beruhigte, so dass alle ziemlich relaxed nach Hause fahren konnten.

Nach diesen beiden Tagen muss man Heinrich von Kleist zustimmen, der sagt: „Ich betrachte die Musik als die Wurzel aller übrigen Künste“. Recht hat er, und der Chronist hat dem nichts hinzuzufügen!

Fotos: AC, M.Q., Text: KPL, 02.11.2008

Nachtrag zum Grillfest

Da es unseren Mädels trotz größter Anstrengungen nicht gelungen war, beim Grillfest in Wüschheim alle Würstchen zu verspeisen, luden Berti und Hans Fellbach alle Spielerinnen und Spieler (natürlich auch den Dirigenten !!!) für Donnerstag nach dem Auftritt in Königsdorf zu einem großen „Reste-Essen“ ein. Nach einer verkürzten Probe zogen wir gemeinsam gegen 21.00 Uhr zum festlich erleuchteten Haus der Familie Fellbach. Auf unserem Weg begegneten uns die Kuchenheimer Kindergartenkinder mit ihren Martinsfackeln und brachten uns auf die Idee, bei „Fellbachs“ nicht zu klingeln, sondern uns nach altem Martinsbrauch anzukündigen, und so schallte es fröhlich: „Hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann“… Prompt ging die Tür auf und der Hausherr bat uns in den gemütlichen, aber auch sehr gut geheizten Partykeller. Im Vorbeigehen sahen wir Chefkoch Willi Sürth in der Waschküche Grillwürste und Putenbrüstchen auf dem Grillrost wenden. Ein sommerlicher Grillduft zog durchs ganze Haus.

Berti Fellbach hatte noch zwei schmackhafte Salate zubereitet und stellte die passenden Grillsoßen bereit - und los ging ein herrliches Schmausen. Als sie später noch Gebäck anbot und ihren (wirklich!) berühmten Cappuccino auftischte, strahlten die Augen der Mädels und des Dirigenten um die Wette.

Natürlich wurde über die letzten Konzerte und die bevorstehenden Weihnachtskonzerte gesprochen. Aber als plötzlich Albert und Willi mit ihren Instrumenten im Raum standen, folgte eine Stunde - so schön wie die alten Hausmusik-Abende zu Omas Zeiten.
Schade, dass es kurz vor elf für unsere jüngeren Mitspieler Zeit zur Heimfahrt wurde, denn jetzt begann ein allgemeiner Aufbruch. Lediglich die übliche „Fünferbande“ wollte noch die Reste in den Sekt-, Bier- oder Limoflaschen leeren, dann brachen auch sie auf – aber nicht ohne im Vorbeigehen den letzten „Klecks“ aus der Salatschüssel zu kratzen.
Danke Berti, danke Hans für diesen gemütlichen und Magen füllenden Abend. Es ist doch sehr beruhigend zu wissen, dass es auch in diesen wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten noch gute Menschen gibt, die eine warme Mahlzeit für uns bereithalten.

Fotos: H.F., Text: KPL, 06.11.2008

Mandolinen und … Glühwein

- nicht ganz so romantisch wie der seinerzeit besungene Mondschein, dafür aber umso stimmungsvoller und gemütlicher. Die Außentemperatur war niedrig genug, um richtig Appetit auf heiße Getränke zu machen, und so drängten zahlreiche Kirchenbesucher nach der Vorabendmesse am Samstagabend zum Pfarrheim hin.Angelika, Inga und Manfred hatten mit Assistenz des Vereinsvorsitzenden draußen die Getränketische aufgestellt (für die Abgehärteten) und (für die Verfrorenen) im Foyer Tische und Stühle zum gemütlichen Plausch. Aus den Getränkekesseln und Getränkekannen dampfte es und duftete es auch so vorweihnachtlich, dass das Glühweinteam alle Hände voll zu tun hatte, um die leeren Becher immer wieder zu füllen. Schön war auch, dass Pastor Berg, Kaplan Münch und Diakon Horbert kurz vorbeischauten, um für die Pfarrcaritas – aber auch für sich selbst – etwas Gutes zu tun. Erstaunlicherweise wurde der Kinderpunsch mehr von älteren Damen nachgefragt als von den Kindern: So eine verkehrte Welt!

Zum Ende hin ließen sich Angelika und Inga nach einigem Zureden dazu bewegen, noch ein Abendlied zu singen und so einen kleinen Vorgeschmack auf das Weihnachtskonzert am 4. Januar in der Pfarrkirche zu geben. Die Zuhörer waren zwar von den schönen Stimmen der beiden begeistert, doch nicht eines der besungenen „Sternlein“ ließ sich an dem grauen Himmelszelt blicken.

Als dann Manfred Blum den Glühweintopf immer weiter neigen musste, um die Becher nachzufüllen, war dies ein letztes Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Schnell ein organisiertes Aufräumen und ein herzliches Dankeschön an das Glühweinteam, das wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet hat, dann ging es heimwärts – einige Herren vielleicht ein wenig schwankend, aber trotzdem in dem Bewusstsein, dass dies alles einem guten Zweck dient!

Dennoch: Wohl dem, der sich bei seiner liebevoll besorgten Ehefrau einhaken konnte.

Text: KPL, Fotos: IL, HL, 29.11.2008

Nikolausabend 2008 ...

... in (einigen) bunten und bewegenden Bildern.

Das Jugend-Zupf-Ensemble bereitete den musikalischen Rahmen:


Mittelpunkt des Abends – der Heilige Mann:

 


Auch sie standen im Mittelpunkt – die Jubilare:

Zwei neue Orchestermitglieder bei dem obligatorischen Antrittsgedicht:

Einige Mitglieder sorgten mit ihren Beiträgen für die rechte Stimmung – mal heiter, mal besinnlich: Brigitte u. Heinz, Günter, Willi und Jakob

Sie haben sich prächtig amüsiert – die Gäste:

Der Dank für den schönen Abend geht an den Vorstand:

Fazit


Fotos: HL, GU, 13.12.2008