Archiv - 2012

Weihnachtliche Mandolinenmusik in der Pfarrkirche

Seit Mitte der 1970er-Jahre trägt das Mandolinen-Orchester Kuchenheim zur Verschö-nerung der Weihnachtsliturgie in der Pfarrkirche bei, zunächst am Heiligen Abend in der Christmette, die damals noch um 22:00 Uhr begann. Als im Laufe der Zeit deutlich wurde, dass die Spielerinnen und Spieler sich zwischen der Mitwirkung in der Kirche und der Feier in der Familie entscheiden mussten, gab es ein Votum der Mehrheit für eine Mitgestaltung des „Hochamts“ am zweiten Weihnachtstag. Dabei blieb es in den folgenden Jahrzehnten. So auch an diesem 26. Dezember 2012. Kurz vor 10:00 Uhr waren die meisten Orchestermitglieder eingetroffen, trugen Stühle und Instrumente aus dem Pfarr-heim in die Kirche und stellten alles spielfertig auf. Dirigent Ulrich Bleck bat zu einer kurzen Einspielprobe und war bass erstaunt, als beim Heben des Taktstocks statt des vorgegebenen Weihnachtsstücks erklang: „Happy Birthday to you“ – eine Reminis-zenz an seinen Geburtstag vor wenigen Tagen. Danach einige schwierige Passagen aus dem vorgesehenen Programm, und pünktlich um 10:30 Uhr begann die musikalische Einstimmung auf die Festtagsmesse mit der „Humoreske“ von Anton Dvorák. Danach ein sehr schönes Arrangement unseres Dirigenten: „Die kleine Berg-kirche“ (auch als „Ave Maria der Berge“ bekannt). Sehr feierlich ging es weiter mit einem „Kleinen Weihnachtskon-zert“ von Ursula Bartelt: Weihnachtsjubel, Maria durch ein‘ Dornwald ging, Freuden-tanz der Hirten. In allen Stimmen blieben krankheitsbedingt einige Stühle leer; so auch in der Gitarrenstimme, in der unsere jüngsten Gitarristinnen Clarissa und Lena diesmal ohne die erfahrenen Mitspielerinnen auskommen mussten und vor allem bei „Maria durch ein‘ Dornwald ging“ ihren Solopart souverän meisterten. Alle Achtung, Mädels! Die "Heim-reise" von Konrad Wölki war wie immer ein besonderer Genuss. Die zarten Töne des Akkordeons schienen förmlich durch den Raum zu „schweben“. Zum Abschluss dieser halben Stunde ertönte das Medley „Weihnachtsklänge“ von Franz Stolzenwald, und mit dem finalen „O du fröhliche“ daraus begann der feierliche Einzug des Priesters und der Ministrantinnen.

Während der heiligen Messe begleiteten wir den Gesang der Gemeinde: „Menschen, die ihr wart verloren“ zum Gloria, als Zwischengesang „Es ist ein Ros entsprungen“ und zum Credo „Heiligste Nacht“. Zur Gabenbereitung „Lasst uns lauschen, heilige Engel“, das leider nicht allen Messbesuchern bekannt war. Dafür entschädigte zum Sanctus „Heilig, heilig, heilig“ aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert, das von allen mit großer Inbrunst und angemessener Dynamik gesungen wurde. Auch hier stammte das Arrange-ment wieder von unserem Dirigenten. Zur Kommunion sangen Inga und Miriam den „Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Und obwohl es heller Tag war, hatte man beim Zuhören das Gefühl, an diesem Kinderbettchen zu stehen. Als Schlusslied spielten wir noch – wie von der Gemeinde erwartet – die ersten drei Strophen von „Stille Nacht, heilige Nacht“. Pfarrvikar Knopp, der unsere Musik zum ersten Mal in einem Gottesdienst gehört hatte, gab seiner Freude über diese schöne musikalische Mitgestaltung der Liturgiefeier durch unser Orchester lebhaft Ausdruck und versprach der Gemeinde noch zwei „Ohrwürmer“: „Lobt den Herrn der Welt“ von Henry Purcell und „Jingle Bells“ von Lord Pierport.

Nach dem lang anhaltenden Beifall dankte unser Vorsitzender Hans Fellbach allen Anwe-senden (darunter einige Mandolinenfreunde aus Königsdorf) und versprach: „Zum nächsten Weihnachtsfest sehen wir uns wieder hier in der Nikolauskirche – so Gott will!“

Fotos: HF, HL, JS, Text: KPL, 26.12.2012

Nikolausabend 2012

Wie seit vielen Jahren hatte das Mandolinen-Orchester Kuchenheim auch in diesem Jahr wieder zu seinem Nikolausabend eingeladen – wie immer eine Woche nach dem Patrozinium der Kuchenheimer St.-Nikolaus-Kirche. Um sich einen guten Platz zu sichern, standen die ersten Gäste schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn „auf der Matte“. Was eigentlich nicht notwendig gewesen wäre, denn leider blieben an diesem Abend einige Stühle unbesetzt. Der von vielen Vereinen beklagte Trend eines geringer werden-den Interesses ist auch bei unserem Orchester zu beobachten – zumindest bei den nicht musikalischen Veranstaltungen. Um so herzlicher begrüßte unser Vorsitzender, Hans Fellbach, die treuen Mitglieder, Freunde und Förderer. Er dankte Albert Caster, der im vergangenen Monat seine Tätigkeit als Webmaster beendet und auch seine Zuständigkeit für unsere Verstärkeranlage abgegeben hat. Hans stellte Stefan vor, der sich künftig um die Anlage kümmern wird und der an diesem Abend, zusammen mit seinem Assistenten Sepp, für den angemessenen musikalischen Rahmen sorgen würde.

Auch dieses Mal hatten einige „Aktive“ Beiträge vorbereitet, bei denen die Anwesenden schmunzeln, herzlich lachen oder nachdenklich nicken konnten. Adelheid hatte ein Gedicht ausgewählt, in dem geschildert ist, welche Armut nach dem Zweiten Weltkrieg in unserem Land geherrscht hat. Dass Eltern nicht in der Lage waren, ihrer kleinen Tochter deren sehnlichsten Weihnachtswunsch (ein kleines ledernes Schreibmäppchen) zu erfüllen. Nur die etwas „wohlhabendere“ Tante konnte der Nichte dieses Mäppchen schenken, was wiederum bei den Eltern des Kindes große Traurigkeit auslöste. Wenn man da einen Bogen schlägt zu den übervollen Gabentischen unserer Tage … Aber das können wohl nur Menschen nachvollziehen, die noch eine Erinnerung an diese weit zurückliegende Zeit haben. Danke, Adelheid, für dieses nachdenklich stimmende Gedicht.

Es ist im Orchester Brauch, dass neue Mitglieder bei ihrer ersten Nikolausfeier etwas Weihnachtliches vortragen müssen. In diesem Jahr waren das Clarissa und Miriam. Sie traten vor das Mikro als zwei Gehilfinnen einer Rechtsanwaltskanzlei und hatten auf-gelistet, gegen welche gesetzlichen Verbote der hl. Nikolaus seit vielen Jahren verstößt bzw. welche Gebote er nicht beachtet. Da war die Rede von einem nicht vom TÜV abgenommenen, unbeleuchteten Schlitten, von einer fehlenden Lizenz für den Schlittenflug, von der Beschäftigung Minderjähriger (kleine Engel), von der nicht beantragten Aufent-haltserlaubnis für die Europäische Union, um nur einiges zu nennen. Äußerlich unaufgeregt brachten die beiden ihren Vortrag zu Gehör. Lustig zwar, aber dennoch hintergründig im Hinblick auf die „Regulierungswut“ unserer Regierungen. Gut gemacht, „Mädels“, jetzt seid Ihr im Orchester richtig „angekommen“! Den Beifall für diesen Vortrag habt Ihr Euch redlich verdient.

Seniorspieler Jakob trug seine Überlegungen vor, wie das „Betriebsklima“ im Orchester optimiert werden könne. Dazu gehöre unter anderem ein kostenloser Fahrdienst zu den Proben und Auftritten, eine Verkürzung der Proben- und Verlängerung der Pausenzeiten, eine monatliche Aufwandsentschädigung für alle Spielerinnen und Spieler und – vor allem – eine Intensivbetreuung der Aktiven durch den Vorstand. Lieber Jakob: Sehr gute Überlegungen, aber gibt es dies alles nicht bereits in unserem Orchester?

Im weiteren Verlauf des Abends trug Jakob auch noch das „Kuchenheimer Mandolinenlied“ vor, das er selbst getextet und vertont hat (s. Link auf der Startseite unserer Homepage). Danach erschien noch Pfarrer Berg, der sehr herzlich vom Vorsitzenden begrüßt wurde und in einem Briefumschlag den Erlös des Glühweinabends in Höhe von 300,00 € in Empfang nehmen konnte. Pastor Berg dankte herzlich, ging kurz auf die Notwendigkeit der Caritashilfen ein und las später noch eine lustige Martinsgeschichte aus Ludendorf vor, die eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 1984 nacherzählt. Es war amüsant für die Anwesenden, eine Geschichte zu hören, die auf bekanntem Terrain spielt und deren Akteure man teilweise kennt.

„Lasst uns froh und munter sein …“ Bei diesem Nikolauslied griffen Vera und Heinz kräftig in die Tasten bzw. Saiten, um dem Hl. Mann ein herzliches Willkommen zu bereiten. Mit Bischofsgewand, -stab und Mitra – so wie die Kinder und auch die Erwachsenen ihn lieben, betrat er den Saal. Auch er dankte dem scheidenden Webmaster Albert und begrüßte die neue Webmasterin Inge, die sich schon gut eingearbeitet habe, und wünschte ihr weiterhin Erfolg. Einen Jahresrückblick wollte er diesmal nicht halten (dafür genüge ein Blick auf die Homepage des Orchesters), stattdessen wolle er etwas erzählen aus dem Leben des Heiligen und aus den Legenden, die die Gestalt des Nikolaus von Myra umrahmen. Wer für Geschichtliches aufgeschlossen ist, hörte interessiert zu; andere hätten lieber etwas über den Verein oder das Orchester gehört. Also: Nikolaus am Scheideweg. Mal sehen, wie er das im kommenden Jahr (14.12.) händeln wird. Danach konnten die Aktiven (einschl. Pfarrer Berg) ihre Nikolaustüten in Empfang nehmen. Hans Fellbach dankte dem Hl. Mann, der aber dann in große Eile geriet, weil die Leiter, die vom Kirchturm in den Himmel führt, gleich hochgezogen würde. Mit einem lautstarken und dankbaren „Lustig, lustig, tralleralala …“ verabschiedeten wir den Nikolaus für dieses Mal.

Danach traten unsere Los-Feen Inga und Miriam in Aktion. Da die Tombola wirklich schöne Preise enthielt, griffen die meisten Gäste tief in die Losschüssel. Unterdessen spielten Vera und Heinz einige Stücke zum Schunkeln oder Mitsingen und heizten so die Stimmung noch weiter an. Schwer bepackt zogen die ersten Glücklichen heimwärts, und nur der übliche „Harte Kern“ hielt es noch aus bis kurz vor Mitternacht.

Danke, lieber Nikolaus, für Deinen Besuch, und auch Dank an die fleißigen HelferInnen und Mitwirkenden aus dem Verein, die so viel zum Gelingen des Abends beigetragen haben.

Fotos: IL, Text: KPL, 15.12.2012

Senioren-Nachmittag in Rövenich

Nach vielen, vielen Jahren fuhr das Orchester mal wieder zu einem Seniorennachmittag nach Rövenich. Wir hatten diesen Termin schon vor Monaten zugesagt; dann aber teilte unser Dirigent vor einigen Wochen mit, dass er an diesem Sonntag infolge einer sehr wichtigen persönlichen Angelegenheit verhindert sei. ‚Kann passieren, ist kein großes Problem‘, dachten wohl die meisten von uns, da die Musikpädagogin Sandra Blum, Gattin unseres Spielkameraden Uli – und nebenbei noch Schwiegertochter und Schwägerin von Angehörigen des „Blum-Clans“, schon früher ihre Bereitschaft erklärt hatte, im Fall des Falles unseren Dirigenten UB vertreten zu wollen. Aber bei diesem Schneechaos am Wochenende in der Hocheifel jemanden mit dem Auto in die Tiefen der Zülpicher Börde fahren zu lassen, das hätte ein unwägbares Risiko bedeutet, und die einhellige Meinung im Orchester war: Zu gefährlich! Also mussten die Rövenicher Senioren mit einem undirigierten Orchester vorlieb nehmen. Zur Sicherheit fuhr unser Vorsitzender HF mit, und dankte dem Veranstalter für die Einladung nach Rövenich. Die weitere Moderation sowie die überleitenden Texte und Informationen übernahm das Orchester selbst. Da Angelika eines der wenigen Mitglieder ist, das bis vier zählen kann, durfte sie die einzelnen Stücke „anzählen“.

Nicht zu viel „Weihnachten“ war die Vorgabe der Verantwortlichen gewesen, und so begannen wir mit einem umfangreichen „profanen Teil“: Die „Humoreske“ von Anton Dvorák war den meisten Besuchern bekannt, und einige summten leise mit. Beim „Berlin-Medley“ mit den vielen bekannten Melodien nickten schon die ersten Köpfe, viele Hände klatschten rhythmisch und „gepfiffen“ wurde beim „Sportpalast-Walzer“ auch. Ähnliche Reaktionen gab es bei den nachfolgenden Sirtakis „Die Kinder von Piräus“ und „Zorbas Tanz“. Etwas ruhiger wurde es zum Abschluss des ersten Teils mit „Spanish Eyes“.

Nun ging es in den besinnlich/weihnachtlichen Teil mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“. Normalerweise singen Inga und Miriam dieses Stück im Duett. Aber normal war nur wenig an diesem Sonntagnachmittag. Da Miriam erkrankt war, musste Inga allein singen. Wunderschön dachten wohl die meisten aus dem Orchester, und auch im Saal gab es bei vielen Gästen feuchte Augen, als sie dieses Abendgebet aus ihren Kindertagen wieder einmal hörten. Der begeisterte Applaus schwappte wie eine Woge über Solistin und Orchester hinweg. „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ war nur wenigen bekannt, hat aber dennoch vielen gefallen. Um so kräftiger wurde wieder mitgesungen bei einem großen „Weihnachtslieder-Medley“, in dem viele der schönsten Weihnachtslieder arrangiert sind. Auch hier gab es wieder begeisterten Applaus. Das sollte – wenigstens für uns – der Schluss sein. Aber aufhören ohne die lautstark gewünschte Zugabe – das kann man nicht machen! Also noch fröhlich hinterher: „Morgens um 7 …“, und alle waren zufrieden.

Wie unser dirigentenloser Auftritt in Rövenich beim Veranstalter und bei den Gästen angekommen ist, lässt sich an Folgendem ermessen: Noch bevor unsere Instrumente eingepackt waren, hatten der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Rövenich und unser Vorsitzender sich per Handschlag geeinigt – auch beim Seniorennachmittag im Dezember 2013 wird das Mandolinen-Orchester Kuchenheim wieder dabei sein.

Zum Schluss doch noch ein kleiner Wermutstropfen: Weil der fiese „Hans Muff“ dem hl. Nikolaus dessen Fotoapparat geklaut hatte, konnte der keine Fotos machen. Demzufolge muss dieser Beitrag ohne Bilder auskommen. Aber wie sagt Adelheid so treffend: „Et jibbt Schlimmeres!“

Text: KPL, 09.12.2012

Winterzeit - Glühweinzeit

Wie immer in den letzten Jahren in der Zeit um den 1. Adventssonntag hatte das Mandolinen-Orchester Kuchenheim auch in diesem Jahr wieder am Samstag nach der Vorabendmesse zu einem gemütlichen Beisammensein mit Glühwein, Kinderpunsch oder heißer Schokolade eingeladen. Obwohl die Temperatur kräftig gesunken war und somit ideales Glühweinwetter herrschte, kamen leider nur etwa drei Dutzend Gäste zum Pfarr-heim. Die Abgehärteten standen draußen um den Glühweintopf, die Empfindlicheren setzten sich ins warme Foyer. Das altgediente „Service-Team“ Angelika, Inga und Manfred (wie wäre es mit der Kurzbezeichnung: STAIM) hatte anfangs alle Hände voll zu tun, um die Becher der Wärmehungrigen wieder zu füllen. Schon nach einem Viertel-stündchen herrschte eine fröhliche Stimmung mit launigen Gesprächen und herzlichem Gelächter

Trotz der heißen Getränke begannen nach einer guten Stunde die ersten Damen zu frieren, und animierten ihre Männer, doch langsam mal ans Heimgehen zu denken. In dieser rückläufigen Phase stand plötzlich Pfarrer Berg vor dem Glühweinbottich. Nach einer kurzen Begrüßung verschwand er und erschien dann wieder im prächtigen Bischofsgewand des hl. Nikolaus, den die Menschen schon seit fast zwei Jahrtausenden in allen Nöten des Leibes und der Seele um Hilfe bitten. (Auf einem der Bilder ist Pastor Nikolaus zu sehen – mit dem „Hans Muff“ an seiner Seite.)

Nun wollte natürlich (fast) jeder noch ein Tässchen mit dem Hl. Mann trinken. Besorgt schauten Inga und Manfred in den Glühweinpott, der kaum noch zu einem Drittel gefüllt war. Kein Problem für Angelika! Sie rettete die Situation, indem sie unauffällig den fast vollen Kessel mit Kinderpunsch in das Gefäß mit dem Glühwein goss – und keiner hat’s gemerkt!

Pastor Berg erzählte derweil, dass immer häufiger Familien, die in prekären Verhältnissen leben, die Caritas um Hilfe bitten würden, z. B. um Lebensmittelgutscheine oder um Zuschüsse zu den Kosten für das Schul-Mittagessen ihrer Kinder. Aus diesem Grunde sei er für jeden Euro dankbar. Als wäre dies sein Stichwort, erschien Vorsitzender Hans Fellbach und erklärte, infolge der Kostenübernahme für den Materialeinsatz durch den Verein, betrage der Verkaufserlös rd. 240,00 €. Ein spendabler Gast habe diesen Betrag auf 300,00 € aufgerundet. Allgemeiner Beifall, und Pastor Berg freute sich schon auf den Nikolausabend am 15. Dezember, an dem ihm ein „Briefumschlag“ für die Pfarrcaritas überreicht werden soll.


Es war erstaunlich, wie rasch die Zeit verging, und dass schon 9 Schläge von der Turm-uhr erklangen. Allgemeiner Aufbruch und schnelles Aufräumen durch einige flinke Helfer. Wieder mal ein gelungener Glühweinabend, sowohl von der Gemütlichkeit her als auch vom Ergebnis. Obwohl die Zahl der Gäste ein klein wenig höher hätte ausfallen können, gibt der Erlös des Abends Anlass zu der Hoffnung, dass für den guten Zweck auch im kommenden Jahr wieder ein Glühweinabend stattfinden wird.

Fotos: HF, KPL, Text: KPL, 01.12.2012

Jahreskonzert 2012

Nun war er also da - der große Abend, auf den wir uns in vielen Donnerstagsproben und mit einem Probenwochenende vorbereitet hatten: Unser Konzert in der Euskirchener Marienschule. Genau genommen hatte die große Anspannung dazu bereits am Freitag-abend mit der Generalprobe begonnen. Die Mandolinenfreunde aus Königsdorf waren so kameradschaftlich, uns bei diesem Konzert zu unterstützen, sodass bei der Generalprobe und beim Auftritt am Samstagabend ein Klangkörper mit fast drei Dutzend Spielerinnen und Spielern zu hören war.

Die alte Musikerweisheit, dass ein Konzert nur gelingen könne, wenn die Generalprobe „daneben gegangen sei“, ließ keinen eindeutigen Trend erkennen. Vieles ist an diesem Freitagabend nicht ganz gelungen, aber richtig misslungen ist auch nichts. So blieben Erwartung und Hoffnung, dass der Samstagabend Gästen und Spielern (natürlich auch dem Dirigenten) viel Freude bringen werde. Erfreulich für die Naschkatzen in beiden Orchestern war auch das, was einige fürsorgliche Mitspielerinnen zur Generalprobe gebacken oder gekauft hatten und in der Pause mitten auf der Bühne in einem nicht ganz kleinen Korb aufstellten. Da die Spielpause nur 10 Minuten dauerte und der Korb danach so gut wie leer war, kann man sich vorstellen, dass die Nascher zu einer Kategorie ge-hören, die der Musiker als „prestissimo“ (sehr schnell) bezeichnen würde.

Überhaupt nicht erfreulich dagegen war die Tatsache, dass wir nach der Generalprobe Instrumente, Ständer und die gesamte „Technik“ in einen entfernten Raum schaffen mussten, weil am Samstagmorgen die Marienschule zu einem „Tag der Offenen Tür“ eingeladen hatte und die Aula mit den umliegenden Räumen benötigt wurde. Insbe-sondere für Stefan, der die Verstärkeranlage zum ersten Mal eigenverantwortlich (und nach ein paar Startschwierigkeiten auch sehr kompetent) betreute, bedeutete dies eine Menge überflüssiger Arbeit. Wir empfanden das als sehr ärgerlich!

In der Einladung zum Konzert hatte gestanden ‚Beginn 19:00 Uhr, Einlass 18:30 Uhr‘, aber bereits kurz vor „sechs“ trippelten die ersten Zuhörerinnen und Zuhörer vor der Saaltüre unruhig umher. Das sah ja schon recht vielversprechend aus. Pünktlich zur vorgesehenen Zeit trat Vorsitzender Hans Fellbach ins Rampenlicht und begrüßte die Gäste in der voll besetzten Aula (darunter auch eine Abordnung der Mandolinenfreunde aus Stockum im Sauerland, mit denen wir im kommenden Mai ein musikalisches Wochenende verbringen wollen), den Dirigenten Ulrich Bleck und die Mitglieder der beiden Orchester Königsdorf und Kuchenheim. Stolz wies er darauf hin, dass es sich bei dem Kuchenheimer Orchester um ein Mehr-Generationen-Ensemble handele, in dem zwischen 13 und 82 Jahren alle Altersstufen vertreten seien. Auch der Dirigent begrüßte das Publikum sowie die Akteure und gab im Folgenden zu allen Darbietungen die notwendigen Erläuterungen.

Die meisten Stücke des Programms sind aus dem Beitrag über das Probenwochenende in Jünkerath bekannt, sodass ich auf eine erneute Nennung verzichten kann. Lediglich zwei „Schmankerl“ kamen noch dazu: Aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ sangen Inga Bell mit ihrer schönen Sopran- und Miriam Krüger mit ihrer warmen Alt-stimme – vom Orchester dezent begleitet - den „Abendsegen“, und zum Schluss spielte das Orchester als 1. Zugabe von Mikis Theodorakis „Zorbas Tanz“ aus dem gleichna-migen Film. Der Gesang unserer beiden jungen Damen begeisterte die Gäste und auch der Sirtaki fand großen Anklang.

Nach der Pause hatte das Jugend-Zupf-Orchester seinen großen Auftritt. Zum Auftakt „Greensleeves“, das den meisten der Anwesenden bekannt war und beifällig beklatscht wurde. Danach lud Leiterin Daniela Semroch die Zuhörerinnen und Zuhörer ein, sich durch die Musik gedanklich entführen zu lassen in das Schloss einer kleinen Prinzessin, an ein Wasserloch, das von einer Elefantenherde durchzogen wird, und in die Welt eines chinesischen Drachens. Es war erstaunlich, auf welch bemerkenswertem Level die Kinder und Jugendlichen spielten, und sie erhielten den verdienten Beifall für ihre gute Leistung.
Auch die Stücke im 2. Konzertteil sind vom Jünkerath-Wochenende her bekannt. Die zunehmend moderneren Stücke kamen beim Publikum gut an, und das Filmmusik-Medley „Pirates of Zimmer“, bei dem die Mitspieler schon während der Darbietung spürten, wie gut es ihnen diesmal gelang, wurde mit lang anhaltendem Beifall bedacht. Nach der letzten Zugabe „Morgens um Sieben …“: Der Dank des Vorsitzenden an die Zuhörer (als ein besonders aufmerksames und dankbares Publikum), an die Musikfreunde aus Königsdorf, an die Solistinnen Inga, Miriam, Vera und nicht zuletzt an den Dirigenten Ulrich Bleck. Erst der “Letzte Vorhang“ beendete die stehenden Ovationen der be-geisterten Musikfreunde.

Einhellige Meinung aller Spielerinnen und Spieler beim abschließenden gemütlichen Beisammensitzen: Die Leistungssteigerung von der Generalprobe zum Konzert war wirklich außergewöhnlich!

Ein derartiges Phänomen erklärt die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach so:
‚Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann,
so ist es der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.‘

Fotos: IL, HF, Text: KPL, 24.11.2012

Probenwochenende 2012

Das Konzert in der Euskirchener Marienschule steht vor der Tür, und demzufolge geht es mal wieder … - richtig: nach Jünkerath ins Don-Bosco-Bildungshaus der Salesianer. Sozusagen als „Vorausabteilung“ fuhren schon freitags einige Orchestermitglieder in die Eifel. In aller Ruhe ging es nach einem wirklich tollen Abendessen (der dabei aufgetischte Kartoffelsalat wird nur noch vom Kartoffelsalat meiner Frau übertroffen) an den Aufbau der Ständer, Stühle und aller notwendigen Dinge für das Probenwochenende; und natürlich – der Dirigent wird es hoffentlich lesen – an ein erstes kleines Übungsstünd-chen! Danach setzten wir uns zu einer gemütlichen und lustigen Abendrunde zusammen mit einem Gläschen Wein, aber – neben ein wenig Flachserei – auch sehr, sehr interessanten Gesprächen.

Zum Frühstück am nächsten Morgen trafen die ersten „Nachzügler“ ein, und pünktlich um 10:00 Uhr ging es los mit dem Intro „Vita mandolinistica“, das uns einiges an Spieltechnik abverlangte. Die nachfolgende „Humoreske“ klappte (fast) auf Anhieb. Das „Konzert Nr. II C-Dur“ stellte sich dagegen als so schwierig heraus, dass wir eine Reihe von Sequenzen mehrfach wiederholen mussten, bis Dirigent UB sich einigermaßen zufrieden zeigte. Die vielen spieltechnischen Finessen machten uns doch sehr zu schaffen. Sehr gut „liefen“ danach die Stücke, die wir in den letzten Monaten mehrfach aufgeführt hatten: „Suite Latina“, „Balaleika-Souvenier“ und die „Katalanischen Impressionen“. Auch „Music“ von John Miles bedurfte nur kleinerer Korrekturen. Bei diesem Stück gestattete der Dirigent dem Orchester eine Mitbestimmung in der Frage, ob einzelne Töne stakkato oder portato (Google bietet eine Erklärung dieser musikalischen Begriffe an) gespielt werden sollen oder einfach nur tremoliert.

Zum Nachmittagskaffee hatten unsere MÜV-Damen wieder „quadratmeterweise“ Kuchen gebacken, den sie in einem appetitlichen Kuchenbüfett in der Küche allen anboten. Den meisten hat es dabei so gut geschmeckt, dass das vorzügliche Abendessen nicht von allen so richtig gewürdigt werden konnte. Nach diesem Abendessen gab es noch eine weitere Probeneinheit, in der wir uns intensiv mit den „Piraten der Karibik“ beschäftigten. Damit war unser Tagwerk vollbracht und wir genossen noch ein paar schöne Stunden: die Jüngeren zunächst im Spielekeller und die etwas „Gesetzteren“ in fröhlicher Runde in der Küche. Das Bemerkenswerte dabei ist immer wieder, dass die „Älteren“ ihre Vorbild-funktion für die Jüngeren ernst nehmen und nur sehr maßvoll dem Alkohol zusprechen. Wer sich an die „geheimen Wünsche“ im Bericht über den Wandertag im September erinnert, dem kann ich versichern, dass unsere Vera tatsächlich die schwarzen Holunder-beeren veredelt hat und das Erzeugnis in einer Likörflasche auf den Tisch stellte. Zu vorgerückter Stunde luden Trude und Uli noch zu zwei herrlichen Konzentrationsspielen ein, die allen Mitspielern viel Spaß machten. Kurz nach Mitternacht war dann „Zapfen-streich“, und alle freuten sich nach diesem anstrengenden Tag auf die wohlverdiente Nachtruhe.

Wie seit Jahren gewohnt, leisteten wir zur Frühmesse am Sonntag einen kleinen Beitrag, indem unsere angehende Studienrätin die Lesung übernahm und eine kleine „Abordnung“ des Orchesters während der Kommunion ein getragenes Stück spielte. Nach einem kräftigen Frühstück ging es zurück in den Probenraum, wo wir allmählich auf die Zielgerade des Wochenendes einbogen. Beim „Berlin-Medley“ mit seinen zahlreichen Rhythmuswechseln und beim „Phantom der Oper“ mit seiner stringenten Dynamik waren hohe Konzentration und flinke Finger nötig. Dieser Vormittag führte aber auch bei allen Beteiligten zu einer allgemeinen Verwirrung im Gefühl für die Jahreszeiten. Zunächst wie erwähnt die Stücke für das Konzert in der Marienschule und später als Kontrast eine erste Beschäftigung mit weihnachtlichen Melodien in einem sehr schönen Arrangement unter dem Titel „Kleines Weihnachtskonzert“. Aber dann 11:11 Uhr: Ein lauter Tusch und aus dem Akkordeon erklang ein mitreißender Schunkelwalzer. Unser Dirigent war sehr über-rascht, zeigte sich der Situation aber vollkommen gewachsen und drehte mit Inga einen schwungvollen Walzer nach der Melodie „Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia“. Da wir nach diesem Zwischenspiel nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren konnten, hatte unser Vorsitzender, der uns auch dieses Mal wieder wie ein guter Familienvater umsorgte, frischen Kaffee gekocht oder diverse Säfte bereitgestellt. Die Zeit bis zum Mittagessen dehnte sich scheinbar endlos, und es gab kaum jemanden, der nicht aufatmete, als UB kategorisch feststellte: „Zeit fürs Mittagessen!“ Die Küche zeigte sich von ihrer besten Seite und tischte Rinder- und Schweinebraten mit verschiedenen Pilzen in einer delikaten Sahnesoße, Nudeln und einen gemischten Salat der Extraklasse auf. Abgerundet wurde dieses opulente Mahl mit einem gemischten Eis für jeden. Der „Große Vorsitzende“ beendete unser mittägliches Wohlbefinden, indem er uns auf unsere Zimmer schickte mit dem Auftrag: „Packen, Betten abziehen, Müll entsorgen und die Zimmer in einem zivilisierten Zustand zurücklassen!“

In der letzten Probeneinheit wollte unser Dirigent das Programm konzertmäßig durch-spielen - ohne Wiederholungen oder Abbruch bei unsauberem Spiel. Und siehe da, es klappte so gut, dass viele gedacht haben mögen: ‚Das lässt sich doch wirklich anhören.‘ Auch HF und UB waren sichtlich zufrieden. Gegen 15:00 Uhr war das Musikalische zu Ende. Instrumente, Noten und Koffer wurden in die Wagen gepackt, und alle trafen sich in der Küche zu einem letzten Tässchen Kaffee und zwei (oder drei) Stückchen Kuchen. Ein aufrichtiger Dank an alle, die zum Gelingen des Wochenendes beigetragen hatten, und dann ging es nach einem herzlichen „Tschüss“ heimwärts. Den meisten wird wohl dieses Wochenende als eines der schöneren in Erinnerung bleiben mit einer gelungenen Balance zwischen dem musikalisch Notwendigen und den entspannenden Erholungs-phasen.

Fotos und Text: KPL, 11.11.2012

Seniorentag Weilerswist, 06.Okt.2012

Warum dauerte es mehr als einen Monat, bevor ein Bericht über diesen Auftritt auf unserer Homepage zu lesen ist, mag es der einen oder dem anderen durch den Kopf gegangen sein. Die Antwort auf diese Frage ist einerseits recht einfach, hat aber auch eine traurige Komponente. Doch dazu später.

Weil Weilerswist ein „ganz normaler“ Auftritt zu sein schien, hatten wir keine Kamera mitgenommen, um Fotos zu machen. Ganz normaler Auftritt - da hatten wir uns aber sehr getäuscht. Gar nicht normal war, dass einige von uns die Gesamtschule, in deren Aula die Feier stattfinden sollte, nur mit Mühe gefunden haben. Weitab jeder Normalität war auch, dass wir erstmalig in der Spielgeschichte einen Mitspieler bzw. eine Mitspielerin am Kuchenheimer Pfarrheim vergessen haben, unsere Trudi nämlich! Da diese absolut einmaligen Geschehnisse doch interessant für unsere Homepage sind, waren wir für die dazugehörenden Bilder auf den Fotografen vor Ort angewiesen. Bevor unsere stellver-tretende Vorsitzende diese Bilder erhalten hat, verging einige Zeit. Aber jetzt sind sie da, wie Ihr an den Bildern der Galerien sehen könnt.

Die Aula war gefüllt mit fröhlichen und lebhaften Menschen, die aber auch diszipliniert und aufmerksam den Darbietungen der verschiedenen Interpreten folgten. Unser Dirigent hatte eine schöne Mischung aus klassischen, modernen und ganz modernen Stücken ins Programm genommen: „Schwanensee“, „Humoreske“, „Die kleine Bergkirche“ (hier waren die Senioren besonders angetan), „Katalanische Impressionen“, „Suite Latina“, „Zorbas Tanz“ (da gerieten viele Füße in Bewegung), „Balaleika-Souvenir“, „Phantom der Oper“, „Piraten der Karibik“ und „Morgens um Sieben…“.

Wir sind schon bei vielen „Altentagen“ (wie diese Treffen manchmal etwas despektierlich genannt werden) aufgetreten, aber auf diesem „Seniorentag“ in Weilerswist haben wir uns ganz besonders wohlgefühlt. Das haben unsere Zuhörerinnen und Zuhörer wohl auch wahrgenommen, denn der Beifall war außergewöhnlich, und der Moderator verabschie-dete uns mit den Worten: „Mit Sicherheit seid Ihr nicht zum letzten Mal hier gewesen“ – was der Vorsitzende und der Dirigent mit einem beifälligen Kopfnicken quittierten.

Und nun zurück zu dem traurigen Aspekt in der Frage zu Beginn. Seit mehr als sieben Jahren ist das Mandolinen-Orchester Kuchenheim online und informiert Mitglieder und Freunde mittels Homepage über wichtige Dinge und Geschehnisse im Verein. Betreut und exzellent gepflegt wurde die Homepage von unserem Webmaster Albert. Daneben hat er seit vielen Jahren unsere Verstärkeranlage in seine Obhut genommen und für deren ständige Einsatzbereitschaft gesorgt. Im vergangenen Jahr nun ist er mit seiner Familie von Kuchenheim fortgezogen und hat seine Techniker- und Webmastertätigkeit aus der Ferne erledigt. Im Laufe dieses Jahres hat sich jedoch heraus-gestellt, dass dies zu aufwändig und auch zu umständlich ist. Daher hat er den Vorstand gebeten, ab November 2012 andere Vereinsmitglieder mit diesen Aufgaben zu betrauen. Ungern zwar, aber doch einsichtig genug, hat der Vorstand diesem Wunsch entsprochen, allerdings mit der Bitte, noch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin in diese Technik einzuarbeiten.

Lieber Albert, Du hast seit Jahren gute Ideen und viel Arbeit in den Aufbau und die Pflege unserer Homepage eingebracht und Dich gleichzeitig auch um unser Equipment gekümmert. Dir ist es im Wesentlichen zu danken, dass die Außendarstellung des Orchesters optimiert worden ist und somit für viele Mandolinenfreunde interessant wurde. Ein Redakteur des Portals „emando“/Mandolinenvereine zum Beispiel schreibt in einer Bewertung über Mandolinenorchester, deren Homepage ich besucht habe oder die ich besonders empfehlen kann: „Mandolinen-Orchester Kuchenheim – sehr schön gestaltete Homepage“.

Wir danken Dir für Deine jahrelange Arbeit, sind aber traurig darüber, dass Du jetzt aufhören willst, verstehen und akzeptieren jedoch auch Deine Beweggründe! Bevor wir aber selbst zu elegisch werden, zum Abschluss ein sehr schöner Gedanke von Adalbert Stifter:
Die großen Taten der Menschen
sind nicht die, welche lärmen.
Das Große geschieht so schlicht
wie das Rieseln des Wassers,
das Fließen der Luft,
das Wachsen des Getreides.

Besser kann man den Wert Deiner Arbeit nicht zusammenfassen!

Text: KPL, 07.11.2012

Das LandesMusikFest 2012

Der Landesverband NRW im Bund Deutscher Zupfmusiker hatte eingeladen, und viele, viele Zupforchester und –ensembles kamen nach Wesseling. Fast zwei Dutzend an der Zahl. Die Programmpalette war breit gefächert: Von der Klassik bis zur „Moderne“, vom „freien Vortrag“ bis hin zu sehr rhythmischen Stücken – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Es war schön, wieder einmal alte Bekannte aus dem Bereich der Zupfmusik zu treffen. Wobei es mir mehrfach passierte, dass jemand freundlich auf mich zukam und mich begrüßte: „Schön, Karl-Peter, dich auch mal wieder zu sehen“. Worauf ich nur mit einem allgemeinen „Hallo“ antworten konnte, weil mir partout der Name meines Gegenübers nicht einfallen wollte. Man wird eben älter! Daher mein Vorschlag an den Landesverband: Beim nächsten Groß-Event bitte alle Teilnehmer mit Namensschildchen ausstatten. Lediglich mit Elke Limbach, unserer früheren Dirigentin, und mit Marijke und Michiel Wiesenekker, mit denen wir im Frühsommer (s. Beitrag vom 24.06.2012) einen erfolgreichen Probentag zur Vorbereitung dieses LandesMusikFestes absolviert hatten, gab es keine Wiedererkennens-Probleme.


Einen Dirigenten für zwei Orchester ist eigentlich eine clevere Sache. Man kann sich gegenseitig helfen, wenn mal die Personaldecke infolge kranker oder in Urlaub gefahrener Mitspielerinnen und Mitspieler knapp wird, oder man kann beide Orchester vereinen und damit eine Klangfülle erzeugen, die an ein Sinfonie-Orchester denken lässt. So die Intention unseres Dirigenten Ulrich Bleck, der den Mandolinen-Club Königsdorf 1923 e.V. und unser Orchester leitet. Demzufolge hatte er beide Orchester zum LandesMusikFest 2012 angemeldet.


Zu diesem Musikfest hatten die Mandolinenfreunde aus Königsdorf sich für „Balalaika-Souvenir“ von Johan B. Kok und für ein Ragtime-Stück „The Entertainer“ von Scott Joplin entschieden. Beide Werke kamen beim Publikum gut an. Unser Orchester hatte „Katalanische Impressionen“ von Fred Witt und Klaus Schindlers „“Suite Latina“ ins Programm aufnehmen lassen. Besonders die „Katalanischen Impressionen“ mit dem sehr schönen Akkordeonsolo von Vera Schmidt erhielten kräftigen Applaus vom Publikum. Da die für unseren Auftritt vorgesehene Zeit schnell zu Ende ging, blieb der 3. Teil der „Suite Latina“ – der Valse crèole – leider auf der Strecke. Dafür hatte dann die Orchestergemeinschaft Königsdorf/Kuchenheim noch einen beachtlichen Auftritt: „Schwanensee“ (op. 20, Suite Nr. 1 Scène) von Peter Tschaikowski, „Music was my first Love“ von John Miles und „The Pirates of Zimmer“ von Hans Zimmer und Valdo Preema.

Es war eine schöne Bestätigung unserer gemeinsamen Leistung, später beim Small Talk im Foyer zu hören, wie die einen bei „Schwanensee“ von einem Gänsehaut-Gefühl sprachen, die andern bei „Music“ von den wechselnden Rhythmen fasziniert oder bei „den Piraten“ verblüfft waren, dass es auch bei einem Mandolinen-Orchester richtig „fetzen“ kann. Wir fuhren jedenfalls in dem Gefühl nach Hause, dass sich die Fahrt nach Wesseling gelohnt hat.

Auch konnten wir die Behauptung von Wilhelm Busch widerlegen: „Musik wird oft nicht schön empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“.

Fotos: EL,HF, Text: KPL, 22.09.2012

Nachwuchs im Hause Blum

(Finn, geb.: 04. Sept. 2012)

Ein neugeborenes Kind ist wie der Anfang aller Dinge -
es ist Staunen, Hoffnung und Traum aller Möglichkeiten.
Eda J. LeShan
(Psychologin u. Familienberaterin)

Herzlich willkommen, kleiner Finn, in einer Welt, die manchmal voller Musik sein kann. Fühle Dich wohl darin!  

 

Eigentlich müsste das Mandolinen-Orchester Kuchenheim heißen: Mandolinen-Orchester „Blum“, denn fast ein Drittel aller Aktiven gehört direkt oder verschwägert zu diesem „Clan“. Aus diesem Grunde ist auch die Freude im Orchester ganz besonders groß, dass Birgit Blum einen gesunden Sohn zur Welt gebracht hat.

Liebe Birgit, Deine Mitspielerinnen und Mitspieler im Orchester sowie der Vereinsvorstand gratulieren Dir ganz herzlich zur Geburt Deines Sohnes Finn. Wir wünschen Dir, dem Kleinen und Deiner ganzen Familie ein Leben, das gelingen möge, und in dem sich Eure Träume erfüllen können.

Gottes Segen und alles Gute!

Mitglieder und Vorstand des Mandolinen-Orchesters 1921 Kuchenheim e.V.



Fotos: MB, Text: KPL, 04.09.2012

Wem Gott will rechte Gunst erweisen…

(Erwähnenswertes vom Wandertag 2012)

Da haben doch unsere Beschwerden, die wir in den letzten Jahren am Service der Deutschen Bahn AG geäußert haben, endlich Wirkung gezeigt! Obwohl an diesem 1. September meteorologisch der Herbst begann (und damit jene Zeit, die die DB vor fast unlösbare Herausforderungen stellt), konnten wir den Zug, der uns nach Euskirchen bringen sollte, schon 2 Minuten vor der planmäßigen Abfahrtszeit besteigen. Pünktlich um 8:56 Uhr lief er im Zentralbahnhof in Euskirchen ein, so dass wir in aller Ruhe nach Gleis 1 zu unserem „Eifelexpress“ spazieren konnten, wo wir alle Wagentüren einladend geöffnet fanden – und für jeden von uns mindestens einen Sitzplatz!

In Nettersheim wurden wir bei strahlendem Sonnenschein (was ja nach den Wolken-brüchen des Freitags so nicht zu erwarten war) von unserer „Eifelgruppe“ herzlich in Empfang genommen. Da besonders unsere Damen etwas froren, versuchten wir, durch heftiges Hände schütteln, Schulter klopfen, Umarmen und sonstige Tricks, die hier aber nicht verraten werden, das Frösteln aus den Körpern zu vertreiben. Wir freuten uns sehr, dass unser „alter“ Mitspieler Herbert, der schon seit Jahren die Mandolinen-Rente bezieht, auch diesmal wieder dabei war, und auch darüber, dass eine unserer Gitar-ristinnen eine Freundin mitgebracht hatte, die den Tag mit uns verbringen wollte, und die mit selbst gebackenem Butterkuchen sofort unsere Sympathie gewann. Herbert und Miriam, Ihr seid uns auch weiterhin jederzeit herzlich willkommen!

Jetzt brachte unser „Traktorchef“ Sepp seine 28 fast 60-jährigen Pferde in Schwung, und los ging es - heraus aus dem Ort Richtung Norden, entlang der Urft und der Mannenberg-höhle bis zum Bundesbahn-Übergang, vorbei am Berg Ahrley mit seinen stolzen 501 Metern. Was mir besonders auffiel, waren die (über)vollen Holunderbüsche mit ihren schwarzen Beeren. Und ich hoffe ganz in meinem Innersten, dass einige unserer Mädels diese Beeren mit einer angemessenen Menge Schnaps in eine Flasche füllen und uns damit bei nächster Gelegenheit verköstigen werden. Mal sehen, ob eine von ihnen Gedanken lesen kann.

Als unser Planwagen das nächste Mal anhielt, folgten wir unserer Wanderführerin Vera zum „Grünen Pütz“ – der Quellfassung für die römische Wasserleitung, durch die das Eifelwasser mittels „Römerkanal“ bis nach Köln geleitet wurde. Ganz spontan kam es an dieser Brunnenstube zu einer „Taufe“, durch die ein eingewanderter Sauerländer zu einem weltoffenen Eifeler gemacht werden und als neuer Freund des Mandolinen-Orchesters Kuchenheim gewonnen werden sollte. Leider lag die Quelle trocken, und ob der ersatzweise Wasserguss aus einer Sprudelflasche die beabsichtigte Wirkung erzielen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ließ Leo die Prozedur fröhlich über sich ergehen. Danach folgten wir dem beeindruckenden Bauwerk ein kurzes Stück und bewunderten die Leistung der römischen Wasserbau-Ingenieure vor mehr als 2000 Jahren. Wir wanderten oder fuhren weiter durch das Rosental, vorbei an der Achenlochhöhle (bitte sorgfältig lesen!) und an Gut Neuwerk bis nach Urft. Hier trafen wir auf unseren Freund Uli, der Töchterchen Lisa zu Oma Vera und den Opas Sepp und Manfred brachte. Jetzt war neben Angelikas Enkel Phil auch noch Enkelin Lisa dabei, wodurch unsere Wanderschar zu einem echten 3-Generationen-Unternehmen wurde: 2 Omas, 2 Opas, Kinder und 2 Enkelkinder. Dabei konnten wir die verblüffende Tatsache erleben, dass bei einem intensiven Kontakt Nässe von der Enkelin auf die Hose des Opas „transferiert“ werden kann und dort dunkle Flecken erzeugt. Dies führte bedauerlicherweise zu einer besonderen Erheiterung der anwesenden „Damen“. Auf einem schmalen Waldweg ging es von Urft hoch zum „Hövelshof“, der auf 493 m liegt, dann über die L 206 und entlang der Kalksteinwiesen ins Tal zum Weyerer Wald und weiter über den Königsfelder Weg steil hoch nach Keldenich. Hier an der Pfarrkirche vorbei, deren 1. Vorgängerbau aus der Zeit zwischen dem 4.-7. Jahrhundert überliefert ist und die ein wahres Schmuckstück darstellt, dessen Besuch allemal lohnt. Auf der Ranch von Vera und Sepp wurden flink Tische und Bänke in die warme Spätsommer-Sonne gestellt, und mit Kuchen, Waffeln, Muffins, Kaffee und Limo begann ein fröhliches Schmausen. Als eine Mitspielerin sich etwas "verplapperte" und erzählte, dass sie und ihr Mann am Vortag ihren 44. Hochzeitstag gefeiert hätten, ließen wir die beiden mit einem rasch gefüllten Gläschen und einem „ssiebßehnstimmigen“ Chor hochleben. Auf diese Weise haben wir auch ganz beiläufig den Termin ihrer Goldhochzeit erfahren!

Um nach dem reichhaltigen Nachmittagskaffee wieder etwas Platz für das Abendessen zu schaffen, lud Spielleiterin Vera zu ein paar Runden „Kubb“ – auch Wikingerspiel genannt – ein. Während die wenigen Talentierten alle 4 Spiele gewannen, konnten die meisten nur in einem oder bestenfalls zwei Spielen triumphieren. Am schlimmsten traf es Hans, unseren Vorsitzenden, der kein einziges Spiel für sich und seine Mannschaft entscheiden konnte. Dass er darü-ber nicht in eine Sinnkrise geriet, haben wir nur dem tröstlichen Zuspruch seiner lieben Gattin Berti zu verdanken.

Jetzt waren alle wieder bereit fürs Abendessen. Die Sieger hatten sich hungrig gekämpft, und für die Loser ging es zum Frust-Essen. Zwei köstliche Suppen hatte unser Chefkoch Willi kreiert, die zusammen mit Baguettebrot und Kräuterbutter herrlich schmeckten. Es folgten noch zwei wunderschöne Stunden am Lagerfeuer mit Erzählen, Singen oder ver-träumt in die Flammen schauen. Ganz zum Schluss lud uns Trude noch zu einem Worts-piel ein, das Sprachwissenschaftler als irrsinnig bezeichnen würden und das Wander-freunde, die nicht mehr ganz im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten sind, an ihrer Beherrschung der deutschen Sprache zweifeln lässt. So viele „Sch“ in ganz wenigen Worten hatte man noch nie in seinem Leben gehört. Also demnächst: Hin zur Volkshochschule und dort einen Deutsch-Sprachkursus für Fortgeschrittene belegen oder an einem Gedächtnis-training teilnehmen.

Müde, aber glücklich ging es dann in den Bus, der uns wohlbehalten nach Hause brachte. Vor dem Einschlafen mag die eine oder der andere noch im Halbschlaf gedacht haben: ‚Schön, dass Ihr im Verein seit, Vera und Sepp, und danke für die schöne Zeit, die wir mit Euch auf Eurem Gelände verbringen dürfen!‘ Dem ist nichts hinzuzufügen!

Fotos: IL, Text: KPL, 01.09.2012

Ein Wochenende mit: Musik, Musik, Musik

Wäre das Mandolinen-Orchester Kuchenheim eine militärischen Organisation, so würde man den Samstag/Sonntag (23./24.06.) vielleicht als einen „Großkampftag“ bezeichnen. Da wir aber friedliebende Zupfmusiker sind, wollen wir lieber von einem „intensiven musikalischen Wochenende“ sprechen, das dreigeteilt war: In einen Probentag am Samstag und zwei kleine Ständchen am Sonntag - einmal für unseren langjährigen Weggefährten Josef Fleischhauer zu seinem 90. Geburtstag und für seine 60-jährige Mitgliedschaft im Verein, sowie zu einem weiteren „Sechzigsten“ (dieses Mal aber Geburtstag) für unseren Leitenden Pfarrer Peter Berg im Dorfgemeinschaftshaus in Palmersheim.

Dass es zu dem Probensamstag kommen konnte, haben wir unserer Mitspielerin Daniela Semroch zu verdanken, die zusammen mit ihrem Mann Daniel unseren Nachwuchs im „Jugend-Zupf-Orchester“ fördert. Sie hatte über den Bund Deutscher Zupfmusiker das mobile Dozententeam Marijke und Michiel Wiesenekker für einen Schulungstag in Kuchenheim gewinnen können, um die für das Landesmusikfest im September in Wesseling vorgesehen Stücke zu perfektionieren. Das Geschwisterpaar hat nicht nur in seiner niederländischen Heimat einen exzellenten Ruf, sondern genießt europaweit hohes Ansehen.

Den Tag selbst kann man als durchaus gelungen bezeichnen. Marijke und Michiel – wie wir die beiden nennen durften – gingen so behutsam auf die unterschiedlichen Spiel-fähigkeiten ihrer „Schüler“ ein, dass auch die, die dem Tag mit einiger Beklemmung entgegengesehen hatten, frei und ungehemmt mitspielen konnten. Sehr schön war auch, dass 3 Spielerinnen vom befreundeten Mandolinen-Orchester in Königsdorf dabei waren. Ulrich Bleck, unser Dirigent, schaute zu Beginn kurz vorbei, zog sich aber bald zurück, um die Berge von Klausuren zu korrigieren, die sich auf seinem Schreibtisch aufgetürmt hatten. Auf der Agenda für den Tag standen „Fluch der Karibik“ und „Music“ – beides keine einfachen Stücke, die aber in Wesseling im Herbst gespielt werden sollen. Akribisch wurden nun Thema für Thema und Sequenz für Sequenz geprobt, und es war fast beängstigend, wie häufig die beiden Dozenten uns auf kleinere und größer Fehler oder unsauberes Spiel aufmerksam machten, dann aber auch Verbesserungs-vorschläge unterbreiteten. Daniela Semroch und Hans Fellbach hatten für Erfrischungen in Form von Kaffee und Kuchen gesorgt, und unser Chefkoch Willi Sürth lieferte eine würzige Gulaschsuppe zum Mittagessen. Der Nach-mittag dann hatte es in sich: Getrennte Stimmprobe. Marijke arbeitete mit der 1. und 2. Mandoline und Michiel mit Gitarre, Mandola und Schlagzeug. Das bedeutete fast zwei Stunden höchste Konzentration. Doch als dann beide Gruppen zusammen die geprobten Stücke „Fluch der Karibik“ und „Music“ spielten, waren sich alle einig: Die Arbeit hat sich gelohnt! Weil es so schön klang, alles noch einmal von Beginn - und dann war Schluss. Alle packten mit an, und innerhalb kurzer Zeit waren die Übungsräume wieder sauber und aufgeräumt. Zur allgemeinen Überraschung teilten Marijke und Michiel mit, dass sie nach Absprache mit dem Kirchen-musiker Volker Prinz in der Vorabendmesse drei Stücke für Mandoline und Gitarre spielen würden. Da war es für einige von uns klar, dass wir uns diesen Genuss nicht entgehen lassen würde. Und es wurde ein so perfekter Genuss, dass nach der hl. Messe Kaplan Pater Dennis den beiden Musikern „für die Momente der Meditation und der Kontem-plation“ (religiöse Versunkenheit oder Betrachtung) dankte.

Was unsere Mühen an diesem Tag betrifft, so können wir bei Goethe in seinen „Zitate und Sprüche“ lesen: Aller Kunst muss das Handwerk vorausgehen. Recht hat er, unser Dichterfürst. Aber ob wir jemals aus unserem Handwerker-Status herauskommen?

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Am Sonntagnachmittag ging es zunächst ins Vereinslokal „Tant Seef“ zu unserem langjährigen ehemaligen Kassierer Josef Fleischhauer. Der feierte dort seinen 90. Geburtstag, und außerdem ist er 2012 sechzig Jahre Mitglied des Mandolinen-Orchesters Kuchen-heim. Zwei gute Gründe also, dem doppelten Jubilaren einen Besuch abzustatten. Die kleine, aber gemütliche Geburtstagsrunde hieß uns freundlich willkommen, und auch das Geburtstagskind begrüßte uns mit großer Freude und Herzlichkeit und freute sich sehr über die Glückwünsche der Spielerinnen und Spieler. Danach begann unser kleines Ständchen. Es war selbstverständlich, dass wir für Josef nur solche Stücke spielten, die er aus den 1960er- und 1970er-Jahren kennt: „Zorbas Tanz“ und „Die kleine Dorfkirche“, die auch den anderen Gästen ausnehmend gut gefiel. Anschließend gratulierte unser Vorsitzender Hans Fellbach im Namen des Vereins, überreichte zum Geburtstag ein Geschenk in flüssiger Form und als Dank und Anerkennung für die 60-jährige Mitglied-schaft und für viele Jahre intensiver Vorstandsarbeit eine Ehrenurkunde, über die sich der Jubilar fast mehr freute als über das Geburtstagsgeschenk. Mit den alten Ohrwürmer „Morgens um Sieben“ und „Spanish Eyes“ verabschiedete sich das Orchester von Josef Fleischhauer und seinen Gästen.

Lieber Josef, wir gratulieren Dir ganz herzlich zu Deinem nicht alltäglichen Geburtstag und danken Dir für Deine Vereinstreue über 6 Jahrzehnte. Daneben wünschen wir Dir noch eine Reihe Jahre in Zufriedenheit und bestmöglicher Gesundheit. Wie bei Deiner Geburtstagsfeier bereits erwähnt, würde es uns sehr freuen, wenn wir zu Deinem Hundertsten wieder vorbeischauen könnten. Der Volksmund meint zwar: „alt werden ist nichts für Feiglinge“, aber wir wissen: Feige warst Du nie!

Beenden wir diesen zweiten Abschnitt mit Wilhelm Busch: Dieses war der zweite Streich …
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… doch der dritte folgt sogleich.

Nun hatten wir gerade mal eine dreiviertel Stunde Zeit für den Ortswechsel ins Dorfge-meinschaftshaus nach Palmersheim zu unserem Pastor Peter Berg. Als wir jedoch dort ankamen, erfuhren wir, dass die Programmfolge weit hinter dem Zeitplan zurücklag. Also mussten wir uns geduldig in die lange Reihe der wartenden Kindergärten, Chöre und Orchester einreihen. Es wäre sicher nicht richtig, dieses Fest dort als das Event des Wochenendes zu bezeichnen. Aber diese Gästeschar von mehreren hundert Menschen war schon ein beeindruckender Rahmen. Wenn die vielen guten Wünsche der Gäste für das Geburtstagskind auch nur halbwegs in Erfüllung gehen sollen, muss Pastor Berg noch einmal mindestens 60 Jahre auf dieser schönen Erde verbringen. Endlich waren wir an der Reihe und konnten auf der Bühne Platz nehmen. Hans Fellbach überbrachte im Namen des Vereins und des Orchesters herzliche GGW (Geburtstagsglückwünsche) und alle guten Wünsche für die Zukunft, dankte aber auch sehr herzlich für die erfolgreiche - und vor allem immer menschliche - Zusammenarbeit. Pastor Berg bedankte sich ebenfalls bei seinen (wie er sie manchmal nennt) Mandarinen und hatte auch Verständnis dafür, dass wir unseren Beitrag wegen des hohen Geräuschpegels auf zwei Stücke be-schränkten: „Zorbas Tanz“ und „Phantom der Oper“. Scheinbar mochte aber Petrus nicht, dass wir so schnell aufbrechen wollten, denn er öffnet heftig die Himmels-Schleusen, und so waren wir pitschnass, bevor alle Instrumente wieder in den Wagen verstaut waren. Dass wir diese Unbill mit christlicher Geduld ertrugen, ist ein weiteres Geschenk von uns an Pastor Berg!

Lieber Herr Pastor Berg, wir vom Mandolinen-Orchester Kuchenheim gratulieren Ihnen sehr herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag, wünschen Ihnen Gottes Segen für noch zahlreiche Jahre in guter Gesundheit und hoffen sehr, dass Sie in dieser Zeit mit sich und Ihrer Umwelt in Harmonie und Zufriedenheit leben werden! Wir freuen uns auf eine weitere angenehme Zusammenarbeit mit Ihnen und möchten unsere Gratulationsadresse nicht mit einem geistlichen Impuls beenden, sondern mit einem Zitat der „Königin der Kleider“, Aenne Burda:

„Alt werden ist Gottes Gunst,
jung bleiben ist Lebenskunst“.

Daher weiterhin alles Gute für Sie!

Vorstand und Mitglieder des Mandolinen-Orchesters 1921 Kuchenheim e. V.

Fotos: MD, KPL, Text: KPL, 24.06.2012

Zu Gast bei Schwester Josefia

Bei den meisten Einladungen des Mandolinen-Orchesters Kuchenheim - ob nun zu Konzerten, Grillfesten, Glühweinabenden oder sonstigen Veranstaltungen – immer konnte unser Vorsitzender Hans Fellbach bei der Begrüßung sagen: „Ganz besonders begrüße ich die Schwestern vom St.- Josefs - Stift Kuchenheim, die unsere treuesten Fans sind“. Und ein ganz besonders treuer Fan in diesem Konvent ist unsere Sr. Josefia. Die hat vor 50 Jahren ihr Gelübde im Orden der Franziskanerinnen in Waldbreitbach abgelegt und feierte an diesem 17. Juni die Erinnerung an ihre Profess vor 50 Jahren. Und da seit vielen Jahren eine fast freundschaftliche Beziehung zwischen Sr. Josefia und dem Orchester besteht, war es für viele Mitglieder eine Selbstverständlichkeit, sie an diesem besonderen Tag ein wenig zu begleiten. Der Tag begann mit einem feierlichen Dank-gottesdienst um 10:30 Uhr in der Kuchenheimer Pfarrkirche, zelebriert vom Leitenden Pfarrer Peter Berg und Pfarrvikar Stephan Becker sowie von zwei weiteren Geistlichen, und sehr einfühlsam mitgestaltet von der Kantorei Kuchenheim, dem Jungen Chor und einigen Mitgliedern der Roitzheimer Schola. In der Predigt wurde das Leben der Jubilarin nachgezeichnet, mit Bezug auf den Heiligen des Tages (hl. Adam Hilarius Albert Chmielowski), der den Sinn seines Lebens in der Fürsorge für die Armen und andere Randgruppen gesehen hat, und der gut ein Vorbild für Sr. Josefia hätte sein können und es vielleicht sogar ein wenig war. Im Anschluss an diesen schönen Gottesdienst waren die Mitglieder der 9 Pfarreien des Seelsorgebereichs zu einem Umtrunk und einer fröhlichen Feier im gegenüberliegenden Pfarrheim eingeladen. Dabei stellt Sr. Josefia ihre Mitschwestern, die anwesenden Familienangehörigen und einen Teil der Gäste vor und bat dann alle Eingeladenen zu einem leckeren Büfett.

Gegen 15:00 Uhr bauten wir unsere Instrumente auf, um der „Gold-Jubilarin“ ein kleines Ständchen zu bringen und die Gäste (hoffentlich) zu erfreuen mit den Ohrwürmern: „Humoreske, Die kleine Bergkirche (Ave Maria der Berge), Zorbas Tanz, Phantom der Oper, Morgens um Sieben…, Spanish Eyes und Piraten der Karibik“. Sr. Josefia schien sichtlich erfreut, aber auch etwas berührt, und die Anwesenden applaudierten, als sei ihnen ein ganz besonderer Genuss zuteilgeworden. Mit einer feierlichen Vesper um 17:00 Uhr in der Pfarrkirche schloss dieser schöne Festtag, der Sr. Josefia und den anderen Teilnehmern mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Liebe Schwester Josefia, das Mandolinen-Orchester Kuchenheim gratuliert Ihnen sehr herzlich zu diesem Ehrentag, dankt Ihnen für den mehr als 30-jährigen unermüdlichen Einsatz zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen in Kuchenheim und Umgebung und wünscht Ihnen noch viele erfüllte Jahre in Zufriedenheit und bestmöglicher Gesundheit.

Dazu passend aus der Osterliturgie der Wahlspruch des Tagesheiligen: Auferstanden bin ich und bin nun immer bei Dir“. So möge es sein, und so wünschen wir es Ihnen!

Vorstand und Mitglieder des Mandolinen-Orchesters 1921 Kuchenheim e.V.

Fotos: HF, Text: KPL., 17.06.2012

Unser Mandolinen-Orchester…

(Einige Überlegungen, die wir uns vielleicht viel zu selten machen!)

Als Anfang des Jahres Hans Fellbach, unser Vorsitzender, die Daten für 2012 und sogar schon für die erste Hälfte des Jahres 2013 bekannt gab, wurde mir beim Eintragen der zahlreichen Termine in meinem Kalender ganz plötzlich bewusst: Unser Orchester ist kein Selbstläufer und „funktioniert“ auch nicht per se! An einem möglichst reibungslosen „Geschäftsablauf“ wirken sichtbar, aber auch im Hintergrund eine Reihe engagierter Menschen mit.

Na klar, da sind zunächst die vielen aktiven und inaktiven Vereinsmitglieder, die mit ihrem Mitgliedsbeitrag einen großen Teil des jährlichen Finanzbedarfs abdecken. Nicht unwichtig sind auch die Spielerinnen und Spieler, die (fast) regelmäßig zur wöchentlichen Probe erscheinen und vorher zu Hause tüchtig geübt haben. Für diesen Fleiß werden sie vom Vorsitzenden und vom hl. Nikolaus gelobt und ebenso von unserer Spielleiterin Vera Schmidt, wenn diese am Jahresende aus ihrem „Dicken Buch“ vorliest, wie oft die eine oder der andere an den Orchesterproben teilgenommen hat. Ebenso unverzichtbar natürlich Ulrich Bleck, unser Dirigent, der sich akribisch auf jede Probe vorbereitet, in den Proben dann sehr behutsam mit den unterschiedlichen Spielertalenten umgeht, und der viele schöne Arrangements – zugeschnitten auf den Charakter des Orchesters – geschrieben hat.

Von existenzieller Bedeutung für Verein und Orchester ist dann die Arbeit des Vorstands, bestehend aus dem 1. Vorsitzenden Hans Fellbach, der 2. Vorsitzenden Maria Haase-Brüggemann (die nicht selten gescholten werden, wenn sie versuchen, die Vereinsaus-gaben auf das wirklich Unabwendbare zu beschränken), der Geschäftsführerin Marlis Sander (die sich um den Schriftverkehr des Vereins kümmert und versucht, die Außen-darstellung des Orchesters zu optimieren), dem Kassierer Manfred Blum (der häufig gehänselt wird, wenn er das Vereinsvermögen wie seine Augäpfel hütet), der Spielwartin Vera Schmidt (die als „Mutter der Kompanie“ alle Mitspieler mit den notwendigen Daten und wichtigen Informationen versorgt, und die alle Namens- und Geburtstage im Auge hat), der Archivarin Angelika Gehrke (die unsere Noten in einem spielbaren Zustand hält, die notwendigen Ersatzteile parat hat und die Schlüssel für den Proben- und den Instru-mentenraum verwaltet sowie die im Notenschrank gelagerten „Leckerchen“). Auch außer-halb des Vorstands wird wichtige Arbeit geleistet, z. B. von den Betreuern des Jugend-Zupf-Ensembles (die sich intensiv um die Nachwuchs-Spieler kümmern) und last, but not least von Albert Caster (der die Technik und die Homepage des Vereins bestens betreut).

Eine beträchtliche Anzahl von Vereinsmitgliedern also, die engagiert und mit großem Zeitaufwand – und manchmal sicher auch mit eigenem finanziellem Aufwand – für die Weiterentwicklung des Orchesters sorgen.

Als mir diese Überlegungen durch den Kopf gingen, habe ich mir unwillkürlich die Frage gestellt: Wann habe ich zuletzt gehört, dass jemand aus dem Orchester gesagt hat: ‚Klasse, sehr schön, gut gemacht, prima – danke’? Wann habe ich selbst etwas Ähnliches gesagt? Wirklich überall Fehlanzeige? Vielleicht sogar deshalb, weil wir diese Tätig-keiten als selbstverständlich ansehen?

Der Volksmund weiß sprichwörtlich: Undank ist der Welten Lohn. Lassen wir es bei uns nicht so weit kommen, sondern sagen zur rechten Zeit ein anerkennendes Wort: Danke!

KPL, 02.04.2012

Ein Abend bei Berti und Hans

Nicht nur bei Paul Lincke kann frau/man einen schönen Abend verbringen (wie es in einem gleichlautenden Paul-Lincke-Potpourri heißt), sondern ebenso bei Berti und Hans Fellbach – vielleicht sogar einen noch schöneren.

Die beiden waren von den Gratulationen und guten Wünschen zum „Hundertsten“ unseres Vorsitzenden so berührt, man könnte auch sagen gerührt, dass sie alle Orchestermitglieder zu einem gemütlichen Abend mit „Vollpension“ (d. h. „Speis’ und Trank“ – im Notfall sogar Übernachtung) eingeladen hatten. Da das Event an einem Donnerstagabend stattfinden sollte, musste leider, leider die wöchentliche Probe ausfallen – was mit Ausnahme unseres Dirigenten betrüblicherweise aber niemanden wirklich bekümmerte. Also stand am heutigen Donnerstag um 19:15 Uhr eine fröhliche, aber auch erwartungsvolle Meute vor der Haustür dieser gastfreundlichen Familie. Nach einer herzlichen und recht lautstarken Begrüßung ging es nach unten in die gemütliche Kellerbar.

Vor der Tür zu diesem Raum stockte wohl jedem von uns der Schritt: Zweieinhalb laufende Meter Tisch, beladen mit köstlichen Salaten und Soßen, mit appetitlichen Bratenstücken, knusperigem Brot, selbst gemachter Kräuterbutter sowie Käse und Früchten, und überdies noch eine ganze Ecke mit Süßspeisen in verschiedenen Variationen. Wem da nicht das Wasser im Munde zusammenlief! Die Gastgeber waren sensibel genug, die Begrüßung ganz kurz zu fassen und gleich das Büfett zu eröffnen. War das ein Schmausen, und auch das Mineralwasser floss in Strömen (was man ein-kalkulieren muss, wenn ein derartiges Fest in der Fastenzeit stattfindet).

Danach wurde es richtig gemütlich in der kuschelig engen Bar. Lustige Gespräche untereinander und vor allem mit einer Mitspielerin, die seit Wochen krankheitsbedingt nicht an den Proben hatte teilnehmen können. Vera und Heinz kramten „Quetsch“ und „Klampfe“ hervor und spielten einige Stücke zum Zuhören oder Mitsingen. Jakob, unser Senior, ging 60/70/80 Jahre in der Zeit zurück und brachte die „Tränenlieder aus der Küche“ zu Gehör, die in jenen Zeiten immer wieder gern gesungen worden waren. Im Anschluss daran begannen unsere Youngster Inga und Stefan mit einem kleinen „Kontrastprogramm“: Sie trugen ein paar Songs der „Sportfreunde Stiller“ vor. Für beide Musikrichtungen gab es großen Beifall, und es wurde wieder einmal deutlich, dass in unserem Orchester sowohl Althergebrachtes als auch Modernes ihre Akzeptanz haben.

Man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist, oder wenn der oder dem Ersten die Augen zufallen. Nachdem beides festzustellen war, begann der allgemeine Aufbruch. Ein emotionaler Abschied von unseren großzügigen und fleißigen Gastgebern, und im Vorbei-gehen am Büfett noch etwas von den immer noch leckeren Resten stibitzt. Dann ging es zufrieden und fröhlich heimwärts.

Liebe Berti, lieber Hans: Wir danken Euch für diesen wuuunderschööönen Abend ganz, ganz herzlich! Freut Euch bitte über das, was der Dramatiker August von Kotzebue (1761 – 1819) Euch voraussagt: „Dankbare Menschen sind wie fruchtbare Felder, sie geben das Empfangene zehnfach zurück!“
Wollt Ihr aber mehr, z. B. hundertfachen Lohn, so müsst Ihr uns nur noch neunmal einladen.

Was uns außer einer beträchtlichen Gewichtszunahme bleibt, ist diese Erkenntnis:

Raum ist in der kleinsten Hütte
für uns’re Mandolinenschar.
(Frei nach Friedrich von Schiller)

Fotos: JS, KPL, Text: KPL (15.03.2012)

Die Jahreshauptversammlung 2012

Nach den teilweise überlangen Berichten des vergangenen Jahres auf Anregung einiger Mitspieler der Beitrag über die Jahreshauptversammlung 2012 diesmal: kurz und prägnant.

Was: Mitgliederversammlung 2012
Wo: Vereinslokal „Zur Tant Seef“
Wann: 20. Januar 2012, 19:30 Uhr
Wer: 23 Mitglieder (von 137), 3 Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr

Tagesordnung

Begrüßung und Bericht des 1. Vorsitzenden:
Freude und Stolz über das musikalisch erfolgreiche Jahr 2011. Dank an das JZE. Gedenken der Verstorbenen: Margarete Trapp, Gisela Fleischhauer und Werner Ogkler.

Geschäftsbericht der Geschäftsführerin: Viele sozialen Kontakte (wie Grillfest, Wandertag, Glühweinabend, um nur einige zu nennen), insgesamt knapp 8 Werktage geprobt (44 Wochenproben, 2 Probenwochenenden).

Bericht des Kassenwarts: Die Finanzkrise ist noch einmal an uns vorbeigegangen.

Bericht der Kassenprüfen: Alles im „Grünen Bereich“. Schlagen Entlastung von Vorstand und Kassierer vor. Versammlung beschließt die Entlastung einstimmig (bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder) und verteilt Fleißkärtchen.

Bericht Leiterin JZE: 14 Schülerinnen und Schüler, für 2012 mehrere Auftritte geplant sowie Weiterbildungsmaßnahmen zusammen mit dem BDZ.

Veranstaltungen 2012/13:
Diverse.

Verschiedenes: Sorry, vergessen zu notieren.

Ende: 21:35 Uhr.

Fazit: In der Kürze liegt die Würze (frei nach Hamlet).  

Fotos: StS., Text: KPL, 20.01.2012

Weihnachtliche Mandolinenklänge

in der Kuchenheimer Pfarrkirche St. Nikolaus…

…und das sogar zweimal innerhalb von knapp 14 Tagen. Zunächst begleiteten wir nach altem Brauch am 2. Weihnachtsfeiertag die Festmesse musikalisch. Und obwohl Ulrich Bleck, unser Dirigent, mitfühlend gestattet hatte, wegen der niedrigen Temperatur in der Kirche, anstelle der normalen Auftrittkleidung „wärmere Sachen“ anzuziehen, froren doch einige unserer Mitspielerinnen ziemlich heftig – insbesondere diejenigen, die bereits grippal vorgeschädigt waren. Aber wenn auch die Füße kalt blieben, die Finger funktio-nierten wie erwünscht. Der glückliche Umstand, dass an diesem Tag eine Mitspielerin ihren runden Geburtstag feierte und ein Mitspieler Namenstag hatte, war eine echte Aufwärmhilfe, denn die lebhaften Glückwünsche brachten bei Gratulanten und Gratu-lierten den Kreislauf richtig in Schwung.

In der halben Stunde vor Beginn der hl. Messe stimmten wir mit fünf Stücken die Besu-cher festlich ein: „Serenata Veneziana“, ein Stück aus dem Ende des 19. Jahrhunderts von Vincenzo Chessi, sowie „Schwanensee“ von Peter Tschaikowski (hier die Suite Nr. 1 Scène) und von Engelbert Humperdinck den „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“. Eigentlich sollte Inga Bell mit ihrer schönen Sopranstimme dieses Abendgebet singen. Leider litt sie unter einer akuten Halsentzündung, so dass das Stück nur instru-mental erklingen konnte. Pastor Peter Berg, der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs, hört dieses gesungene Gebet sehr gern, und er war daher etwas traurig, dass der Gesang dieses Mal fehlte.

Unser nächstes Stück „Air“ halten viele für eine moderne Komposition aus jüngerer Zeit – vielleicht, weil sie den Titel aus dem Englischen ableiten und nicht aus dem Französischen oder weil sie sich an Bruce Low erinnern, der Mitte der 1970er-Jahre mit dem Lied „Das Kartenspiel“ auf der Grundlage dieser Melodie einen sehr erfolgreichen Hit landete. Tatsächlich aber handelt es sich um ein Stück aus der Zeit des Barock von Johann Sebastian Bach, und zwar um einen Teil aus der Suite Nr. 3.

Als Überleitung zum Gottesdienst folgte der 1. Teil der „Weihnachtsklänge“ von Franz Stolzenwald. In diesem sehr schönen „Medley“ sind viele bekannte Weihnachtslieder „verarbeitet“, die den Zuhörerinnen und Zuhörern wohl gut gefielen, wie man an dem leisen Mitsingen oder Mitsummen erkennen konnte. Die Lieder zur hl. Messe stammten überwiegend aus dem Gotteslob, bis auf das Lied zur Gabenbereitung „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ (ein früher sehr bekanntes Weihnachtslied aus dem Rheinland) und als Sanctus-Lied aus der Deutschen Messe von Franz Schubert „Heilig, heilig, heilig“. Beide Lieder wurden – soweit bekannt – von den Messbesuchern mit großer Inbrunst mitgesungen – ebenso wie zum Abschluss „Stille Nacht, heilige Nacht“. Nach dem Schlusssegen dankte Pfarrer Berg dem Orchester für die seit vielen Jahren geübte Tradition und für die schöne Darbietung am heutigen Tage, dem die Besucher mit lautem und lang anhaltendem Beifall zustimmten. Dafür gab es noch 2 Zugaben: Henry Purcells jubilierendes „Lobt den Herrn der Welt“ und dann ganz profan „Jingle Bells“ von James Lord Pierpont. Vorsitzender Hans Fellbach bedankte sich ebenfalls bei den Mitwirkenden – insbesondere beim Dirigenten – und lud alle Anwesenden zum Weihnachtskonzert des Orchesters am 8. Januar 2012 um 17:00 Uhr in die Kuchenheimer Pfarrkirche ein.

***

Und eben dieses Konzert war der erneute Grund dafür, dass wiederum weihnachtliche Mandolinenklänge in der Nikolauskirche zu hören waren. Die schöne Akustik dieses Kirchenraumes scheint wie gemacht für festliche Mandolinenmusik. Daher waren Langschiff und Seitenschiffe auch diesmal vollständig besetzt, und unter der Orgelbühne mussten noch manche Zuhörer stehen. Etwas war jedoch anders als in früheren Jahren: Mehrere Stücke aus dem Vorspiel zur hl. Messe am 2. Weihnachtstag (z. B. Schwanen-see, Abendsegen oder Air) hatten einer Reihe von Gottesdienstbesuchern so gut gefallen, dass sie sich gegenüber einigen Orchestermitgliedern darüber sehr lobend geäußert haben. Als unser Dirigent davon erfuhr, schlug er kurzerhand vor, einige für das Weih-nachtskonzert vorgesehene Stücke zu streichen und dafür noch einmal die „Highlights“ vom 2. Feiertag zu Gehör zu bringen. Die Zuhörer als Programmplaner – wenn das keine Demokratie in Musikform ist.

Erfreut begrüßte Hans Fellbach die zahlreichen Gäste und ganz besonders als Hausherrn den Leitenden Pfarrer Peter Berg, der mit Beginn des Konzerts noch schnell durch die Seitentür gehuscht kam und nur noch neben der Krippe ein Plätzchen fand – was aber für einen Christen doch wohl ein sehr guter Platz ist. Auch Dirigent Ulrich Bleck begrüßte kurz die Anwesenden und wünschte nachträglich – auch im Namen des Orchesters – ein gutes neues Jahr. Zu den einzelnen Stücken gab er jeweils kurze, aber interessante Informationen.

Obwohl die Eröffnungsstücke „Serenata Venezia“ und „Schwanensee“ ebenso wie einige andere Werke vielen bereits vom 2. Weihnachtstag her bekannt waren, reagierten die Zuhörerinnen und Zuhörer fast euphorisch mit lang anhaltendem Beifall, so dass sehr deutlich wurde, die Wiederholung einiger Stücke empfand niemand als unangebracht. Neu im Programm war „Hijo de la luna“ von José Maria Cano. Eine mystische, im Kern eher traurige Ballade aus Spanien (entstanden in den 1980er-Jahren). Das nachfolgende Werk war – sehr profan ausgedrückt – ein „Knaller“: Die „Morgenstimmung“ aus „Peer Gynt“ von Edvuard Grieg, nach dem gleichnamigen Epos des norwegischen Dichters Henrik Ibsen. Man konnte dem Dirigenten und den Spielern ansehen, wie sehr sie sich über das gute Gelingen des Vortrags freuten – und das Publikum freute sich mit, wie der Applaus bewies. Als nächstes sang unsere Mitspielerin Inga Bell mit dezenter Begleitung des Orchesters „Oh, mio babbino caro“ von Giacomo Puccini. Vater Bell ist jedes Mal gerührt, wenn er dieses Lied von seiner Tochter gesungen hört, und auch die Zuhörer lauschten (fast andächtig) dem Klang dieser warmen Sopranstimme. Auch der nach-folgende „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck wurde von unserer Inga gesungen – sehr zur Freude der Gäste, und auch Pfarrer Berg nickte beifällig, weil er dieses gesungene Gebet sehr mag. Mit dem „Largo“ aus der Oper „Xerxes“ von Georg Friedrich Händel wollte Dirigent Ulrich Bleck Publikum und Orchester wieder etwas „aus den großen Gefühlen“ herabholen. Dann erneut von Johann Sebastian Bach „Air“ als Beat in einem modernen Viervierteltakt; danach folgte das Konzert Nr. II (C-Dur) des englischen Komponisten und Flötisten John Baston. Auch hier hatte Ulrich Bleck einen Solisten zum Mitspielen gewinnen können: Wolfgang Kraus mit seiner Sopran-Blockflöte. Zum wiederholten Mal staunte das Orchester, was man alles mit einer Blockflöte machen kann, und auch die Zuhörerinnen und Zuhörer wunderten sich, welche Klänge der Solist seinem Instrument entlockte. Noch einmal: „Lobt den Herrn der Welt“ von Henry Purcell und zum Mitsingen ein Medley der schönsten Weihnachtslieder: „Weihnachtsklänge“, Teil 1, von Franz Stolzenwald.
Danach wurde es – mit freundlicher Zustimmung von Pfarrer Berg – etwas volkstümlich mit dem „Schneewalzer“, den „Jingle Bells“ und der „Petersburger Schlittenfahrt“. Schlittenglocken und Peitschenknall widersprechen eben nicht dem Geist und der Atmosphäre eines katholischen Gotteshauses.

Damit das Weihnachtskonzert auch weihnachtlich ausklingen sollte, wurde es noch einmal feierlich. Inga Bell und – vor allem – die älteren Besucher sangen mit Begleitung des Orchesters ein traditionelles Weihnachtslied aus dem Rheinland: „Lasst uns lauschen, heilige Engel“. Danach verlosch die Kirchenbeleuchtung, die Spielerinnen und Spieler zündeten an ihren Notenpulten Kerzen an und begannen sehr feierlich und sehr zart das Lied aller Weihnachtslieder: „Stille Nacht“. Gefühle und Stimmung in der Kirche waren fast körperlich spürbar. Und wenn es hier und da in den Augen glitzerte, so war das sicherlich nicht nur der Widerschein der Kerzen an unseren Pulten…

Erst nach minutenlangem frenetischem Beifall konnte Hans Fellbach den Zuhörerinnen und Zuhörern danken und versprechen, dass auch in 2 Jahren – nach seiner Planung jedenfalls – wieder ein Weihnachtskonzert stattfinden solle. Erneuter Applaus! Für den Konzertbesuch hatten wir kein Eintrittsgeld erhoben, und auch die zum Kauf angebo-tenen Weihnachts-CDs konnte jeder Interessierte für einen geringen Betrag selbst entnehmen. Zur Freude aller Aktiven und auch des Vorsitzenden waren die aufgestellten Körbchen gut gefüllt mit Spenden und mit dem Kaufpreis für die entnommenen CDs.
Vorstand, Dirigent und Orchester sagen Pfarrer Berg für seine Gastfreundschaft und unseren Gästen für ihre Großzügigkeit: Danke, danke, danke!

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Mit diesem Bericht über die Aktivitäten des Orchesters während der Weihnachtszeit ist es wie bei einem Eishockeyspiel: Erst nach dem 3. Drittel ist das Ganze zu Ende. Wer gedacht hat, nach dem überaus erfolgreichen Konzert sei Schluss, der irrt sehr. Fast alle Mitwirkenden, ihre Partner oder Angehörigen trafen sich – nachdem die Kirche wieder aufgeräumt war – zu einer gemütlichen Runde mit Essen und Trinken im Vereinslokal „Zur Tant Seef“. Ein wenig Manöverkritik des Dirigenten (die aber überwiegend positiv ausfiel) und dann der fröhliche Austausch zwischen den Spielerinnen und Spielern, wie das ein oder andere im Konzert wahrgenommen wurde.

Mit einem Mal aber standen da die stellvertretende Vereinsvorsitzende, Maria Haase-Brüggemann, und Spielleiterin Vera Schmidt, um mitzuteilen, dass es heute noch einen weiteren Anlass zur Freude gebe. Einer im Saale habe ein 100-jähriges Jubiläum zu feiern: Hans Fellbach sei seit 60 Jahren Mitglied im Verein (davon rd. 50 Jahre als aktiver Spieler an Gitarre und E-Bass) und seit 40 Jahren dessen Vorsitzender. Mit treffenden Worten berichteten die beiden über wichtige Daten aus dem Vereinsleben des Jubilars und von seinen ständigen Bemühungen als Vorsitzender um den Erhalt und die Weiterentwicklung des Vereins. Nach Aushändigung von Urkunden des Bundes Deutscher Zupfmusiker und des Mandolinen-Orchesters Kuchenheim überreichten sie noch als Geschenk des Orchesters den Gutschein für eine Fahrt mit einem Reiseunternehmen nach Andernach (einschließlich Stadtführung) und eine Abend- und Nachtfahrt mit dem Schiff zum „Fest der 1000 Lichter“. Zunächst Stille bei den staunenden Vereinsmit-gliedern, große Gerührtheit beim Jubilaren und seiner Gattin, dann schnelle Reaktion beim anwesenden Zeitungsreporter Franz-Josef Vogt, der laut anstimmte: „Hoch soll er leben…“.

Nun gab es von allen Seiten Gratulationen, Händeschütteln, Schulterklopfen, allgemeine Freude u. Dankbarkeit und natürlich: Anstoßen auf das Wohl des Jubilaren. Selten sind wir so fröhlich und zufrieden auseinandergegangen wie am Abend dieses ereignisreichen Tages.

Da sowohl der Vorsitzende als auch die Mitglieder eine besondere Beziehung zur Musik haben, zum Schluss noch ein Gedanke des französischen Schriftstellers Victor Hugo:

Die Musik drückt aus,
was nicht gesagt werden kann
und worüber es unmöglich ist, zu schweigen.

Fotos: JS, Text: KPL/UBk, 26.12.2011/08.01.2012