Archiv - 2015

Alle Jahre wieder …

kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch unser Mandolinen-Orchester, um die Festmesse am 2. Weihnachtstag mitzugestalten. Schön ist es, bei dieser Gelegenheit zu erleben, wie herzlich alle Spielerinnen und Spieler einander ein frohes Weihnachtsfest wünschen, und auch die Freude unseres Namenstagskindes Stefan zu sehen, wenn er mit Gratulationen förmlich überschüttet wird.

Auch in diesem Jahr begannen wir wieder eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst mit fünf einfühlsamen Stücken zur Einstimmung auf die Weihnachtsfestmesse am 2. Feiertag. Während der hl. Messe spielten wir Lieder, in denen die Gottesdienstbesucher mitsummen (In dulci jubilo), Kindheitserinnerungen nachhängen (Lasst uns lauschen, heilige Engel) oder auch mitsingen konnten (Stille Nacht). Der Gesang der Gemeinde, Pastor Bergs nachdenklich stimmende Predigt und unser verhaltenes Spiel fügten sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen, das die Besucher sichtlich ansprach. Nach dem Gottesdienst ging es mit einer Zugabe wieder in das laute Leben zurück, und bei „Petersburger Schlittenfahrt“ und „Jingle Bells“ groovte es dermaßen, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer sich erhoben, und das Gesicht unseres Dirigenten vor Zufriedenheit strahlte.

Alle Jahre wieder gehören unsere weihnachtliche Einstimmung und die Begleitung während des Gottesdienstes mit zu den schönen Auftritten unseres Orchesters, auf die wir uns immer wieder freuen.

Fotos: Inge Lichtenthäler, Text: KPL, 26.12.2015

Adventskonzert in Kall - Scheven

Seit vielen, vielen Jahren – oder besser gesagt Jahrzehnten – ist unser Orchester nicht mehr im Raum Mechernich, Kall, Schleiden aufgetreten. Wir hatten den musikalischen Kontakt zur Eifel fast vollständig verloren. Umso erfreuter waren wir, als unser Mitspieler Uli – nicht nur Mandola-Spieler, sondern auch eifriger Sänger im Kirchenchor Dottel-Scheven-Wallenthal – vor einigen Monaten die Einladung dieses Kirchenchors zu einem gemeinsamen Adventskonzert überbrachte. Der Untertitel zu diesem Konzert „Gesang und Musik zur Advents- und Weihnachtszeit“ ließ ein breites Spektrum erkennen mit vielfältigen musikalischen Möglichkeiten.

Die Leiter von Kirchenchor und Orchester hatten ein schönes Programm zusammengestellt, und die Ausführenden trafen sich eine Stunde vor Konzertbeginn in der Schevener Pfarrkirche zu einer kurzen Verständigungsprobe. Alles klappte wie am Schnürchen, und so konnte Werner Harzheim, der Chorleiter, bei der Begrüßung der Zuhörerinnen und Zuhörer zwei besinnliche Stunden mit vielen musikalischen Genüssen versprechen. Und so kam es auch: Der Gesang des gemischten Chores begeisterte das Publikum, unser Spiel klappte ausgezeichnet, und die gemeinsamen Stücke waren von einem derartigen Volumen und einer solchen Dynamik, dass es die Gäste zu „Standing Ovations“ hinriss.

Aber auch die Gäste wurden einbezogen und sangen einige schöne Advents- und Weihnachtslieder mit. Und auch hier begeisterter, aber auch dankbarer Beifall. Für viele hätte das Konzert noch weitergehen können – so brandete immer neuer Beifall auf. Erst als Ulrich Bleck, unser Dirigent, beiläufig erwähnte, dass unser Orchester am 3. Januar 2016 um 15:30 Uhr in der Kaller Pfarrkirche „St. Nikolaus“ ein nachweihnachtliches Konzert geben werde, kehrte allmählich Ruhe ein, und die Kirche leerte sich langsam. Die Mitwirkenden und ihre Angehörigen standen noch ein Weilchen in kleinen Gruppen zusammen und betonten immer wieder, wie sehr sie mit dem Geleisteten zufrieden wären.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass Chor und Orchester in nicht allzu ferner Zukunft wieder einmal zusammenfinden werden. Wie schön, dass wir wieder in der Eifel angekommen sind!

Foto: JS, Text: KPL, 13.12.2015

Spanien – olé!

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatten wir mit dem Männerquartett Weilerswist in der Aula der Weilerswister Gesamtschule ein Konzert zum Thema „Wasser und Meer“ gegeben. Da dies damals den Mitwirkenden, vor allem aber den Gästen, sehr gut gefallen hat, überbrachte unsere Mitspielerin Maria Anfang des Jahres eine Einladung des Männerquartetts zu einem weiteren gemeinsamen Konzert. Thema diesmal: „Spanien“. Klar, dass wir nach den damaligen guten Erfahrungen ohne Zögern zusagten. Und so trafen wir uns am Abend vor dem Konzert zur Generalprobe in der Schulaula.

Beim Konzert selbst war der Saal bis auf einige wenige Plätze vollständig besetzt mit erwartungsvollen Musikfreunden. Zu den Klängen eines schnellen spanischen Tanzes (intoniert vom Chorleiter Frank-Michael Friske am Flügel und unserem Orchester unter der Leitung unseres Dirigenten Ulrich Bleck) zogen die 21 Mitglieder des Männerquartetts (es handelt sich hier also um ein Quartett im XXL-Format) unter lebhaftem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer in den Konzertraum ein.

Das Programm bot eine unterhaltsame Mischung aus Chorgesang, Orchestermusik - sowie für das Auge - Flamencotänzen der Gruppe „Las Candelas“ aus Ratingen, Leiterin Christiane Nürnberg. Alle Darbietungen kamen beim Publikum gut an und erhielten den verdienten Beifall. Einen ganz besonderen Applaus bekam der Chorleiter, als er zusammen mit einem weiteren Chormitglied den Flügel in die richtige Position für das nächste Stück schieben wollte, und das Instrument sich mit einem gewaltigen Quietschen seiner Rollen gegen diesen Standortwechsel wehrte. Aber auch die Gäste wurden von den Sängern, Spielern und Tänzerinnen aktiv eingebunden. Sie waren aufgefordert, lautstark mitzusingen: „Auf in den Kampf, Torero“ aus der Oper „Carmen“ und den Paso doble „Eviva España“. Beide Stücke erklangen in einem tollen Volumen, aber auch mit viel Inbrunst. Dies rundete den Abend so ab, dass nicht nur die Zuhörerinnen und Zuhörer, sondern auch die Mitwirkenden sich sehr zufrieden ob des Erlebten auf den Weg nach Hause machten. Hier und dort war zu hören: „Das sollten wir doch bald einmal wiederholen.

Fazit: Friedrich Nietzsche wusste schon, wovon er sprach, als er in seiner „Götzendämmerung“ behauptete: Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!

Recht hatte er, der alte Zyniker.


Fotos: Inge Lichtenthäler, Text: KPL, 24.10.2015

Ein Geburtstagsständchen für zwei Geburtstagskinder

Die Gaststätte „Tant Seef“ ist unser Vereinslokal, und Lilli (genauer gesagt: Лилия = Lilia) ist der gute Geist dieses Hauses. Da wir alle Lilli schätzen, erfüllen wir ihr auch gern einen persönlichen Wunsch: Lillis Schwiegermutter Katarina und die „Schwiegeroma“ Maria (Großmutter ihres Mannes) feierten ihren 55. bzw. 80. Geburtstag. Beide haben slawische Wurzeln und lieben daher Balalaika- oder Domraklänge. Demzufolge auch Mandolinenklänge. Und die wollten Lilli und ihr Mann den beiden Geburtstagskindern durch unser Orchester überbringen lassen. Ulrich Bleck, unser Dirigent, hatte einige Stücke ausgewählt, von denen man annehmen durfte, dass sie den beiden gefallen würden: „Wolgaklänge“, „Habt Dank, ihr Freunde“, „Eviva España“ und als Zugabe „Spanish Eyes“.

Obwohl wegen der Herbstferien nicht alle Stimmen des Orchesters vollständig besetzt waren, hatten die beiden Geburtstagskinder sichtlich Freude an unserem Spiel. Die Geburtstagsgäste klatschten rhythmisch mit, und die Kinder hüpften im Takt unserer Musik. Hans Fellbach, unser 1. Vorsitzender, gratulierte den beiden Damen – auch im Namen des Orchesters – und überreichte ihnen zwei unserer CDs, über die sie sich sehr erfreut zeigten.

Wir wünschen den Jubilarinnen noch eine Reihe guter Jahre in Zufriedenheit und bei bestmöglicher Gesundheit.

Auch für uns war der Abend von einiger Bedeutung: Konnten wir doch feststellen, dass bei ausreichendem Selbstbewusstsein auch nur mit der Hälfte der Spielerinnen und Spieler eine hörenswerte Darbietung möglich und machbar ist. Wie meinte die Bundeskanzlerin erst kürzlich in einem Statement: „Wir schaffen das“! Gleiches gilt auch für uns!!!

Fotos: Hans Fellbach, Karl-Peter Lichtenthäler; Text. KPL, 3.10.2015

Eine mandolinen-musikalische Freundschaft

Schon fast zehn Jahre ist Ulrich Bleck Dirigent unseres Orchesters, gleichzeitig aber immer noch tätig für den Mandolinen-Club Königsdorf 1923 e. V. als Dirigent und Chorleiter. Kein Wunder also, dass beide Orchester im Laufe der Jahre immer häufiger musikalische und auch gesellige Kontakte hatten – ja, dass wir ohne Übertreibung von einer musikalischen Freundschaft sprechen können. Man feierte zusammen oder half sich mit Spielerinnen und Spielern aus, wenn im eigenen Orchester ein Engpass drohte, weil jemand krank war oder im Urlaub. Fast zwangsläufig also, dass der Dirigent und die beiden Vereinsvorstände beschlossen haben, am Sonntag, dem 20. September, zu einem gemeinsamen Konzert in die profanisierte und zu einem Veranstaltungsraum umgestaltete Kirche „Alt St. Ulrich“ in Frechen-Buschbell einzuladen.

Mehr als dreißig Spielerinnen und Spieler sowie ein gutes Dutzend Chormitglieder bildeten einen Klangkörper von fast sinfonischem Volumen. Der Dirigent hatte von beiden Orchestern das „Best of“ zu einem abwechslungsreichen Programm zusammengestellt, das in dem gut gefüllten Kirchenraum und bei der tollen Akustik des Raumes hervorragend ankam. Besonders auch die von Orchester, Chor und Solosängern gemeinsam vorgetragenen Stücke begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer. Der Beifall war entsprechend. Nach 100 Minuten und zwei Zugaben war das Konzert zu Ende: Zufriedenheit bei den Aktiven, ihrem Dirigenten und dem Vorsitzenden Matthias Quath sowie Standing Ovations von den Besucherinnen und Besuchern.

Grund genug für ein anschließendes gemütliches Zusammensein im Pfarrzentrum „St. Ulrich“.

Man kann nur hoffen, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit noch lange fortgesetzt wird!

Fotos: JS, RL, Text: KPL, 20.09.2015

Und wenn der Herrgott mich einst ruft:
„Jetzt kommt dein letzter Gang“,
begleiten mich die Freunde all
mit Musik und Gesang.

(Jakob Fleischhauer: Mandolinenlied)

Nachruf

Das Mandolinen-Orchester 1921 Kuchenheim e. V. trauert um sein langjähriges Mitglied

Jakob Fleischhauer

*12.02.1930   +26.08.2015

 


Obwohl Jakob Fleischhauer nicht zur Generation der „Gründerväter“ gehörte, wäre der Verein in seiner jetzigen Form und dem heutigen Zustand ohne ihn nicht vorstellbar.

Am Wiederaufbau des Orchesters nach dem Zweiten Weltkrieg war Jakob Fleischhauer maßgeblich beteiligt. In den 1960er- bis 1980er-Jahren hat er viele junge Spielerinnen und Spieler an der Mandoline ausgebildet. In den Jahren danach schenkte er dem Verein das „Mandolinenlied“ und auch seine „Hymne an die Zupfmusik“. Sein Idyll „Am Mühlenbach“ gehörte über Jahrzehnte zum Repertoire des Orchesters. Für das Orchester noch wichtiger als der Musiker Jakob Fleischhauer war der Mensch Jakob Fleischhauer. Dieser war lebenslustig und fröhlich, ging immer wieder gern auf Menschen zu, konnte sie überzeugen, und manchmal auch beginnende Spannungen durch ein Lächeln, eine treffende Bemerkung oder einen kleinen Scherz abbauen. Auch seine musikalischen Vorträge bei geselligen Anlässen innerhalb und außerhalb des Orchesters über viele, viele Jahre sind allen in bester Erinnerung. Durch diese sympathische und offene Art hat er dem Orchester viele Freunde und auch neue Mitglieder gewonnen.

Im Februar dieses Jahres feierte er seinen 85. Geburtstag und besuchte uns aus diesem Anlass in der Probe am 26. Februar mit seiner Frau Ulla, um einem kleinen Geburtstags-ständchen zu lauschen. In ihrem Beitrag über diesen Besuch schrieb Inga Bell damals auf unserer Homepage: “Diesen Platz in unserer Mitte hast du dir verdient, Jakob!“ Nachdem er uns nun für immer verlassen hat, möchte man hinzufügen: Nicht nur den Platz in unserer Mitte, lieber Jakob, sondern auch einen Platz in unseren Herzen! Wir vermissen Dich und werden Dich nicht vergessen.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Ulla und allen, die mit ihr trauern.

Vorstand und Mitglieder des Mandolinen-Orchesters 1921 Kuchenheim e. V.

Foto und Text: KPL, 28.08.2015

Sommerfest des VdK-Ortsverbandes Brühl

Der Vorstand des VdK (Sozialverband Deutschland e. V.), Ortsverband Brühl, hatte Mitglieder und Freunde zu einem fröhlichen Sommerfest auf den Brühler Schützenplatz eingeladen. Zu den musikalischen Gästen gehörte auch unser Orchester, das in der örtlichen Presse angekündigt worden war als „über die Grenzen hinaus bekanntes Mandolinen-Orchester“. Damit war die Messlatte für unseren Auftritt recht hoch angelegt. Ulrich Bleck, unser Dirigent, hatte demzufolge ein entsprechendes und breit gefächertes Programm zusammengestellt.

Wir saßen auf einer überdachten Open-Air-Bühne, was bei den sommerlichen Temperaturen für einen kühlenden Luftzug sorgte, der aber gleichzeitig unsere Notenblätter munter flattern ließ. Spielleiterin Vera mochte so etwas geahnt haben, denn sie hatte vorsorglich den Wäscheklammer-Beutel aus ihrer Waschküche mitgebracht. Das bedeutet: Familie Schmidt muss nun in den nächsten Tagen nicht getrocknete Wäsche tragen. Aber was soll´s: Der „Eifeler“ ist abgehärtet! Da die Gäste des Sommerfestes teilweise zehn bis zwanzig Meter von uns entfernt saßen, und auch an der Bierbude die übliche Lautstärke herrschte, waren unsere Darbietungen leider nicht überall gut zu hören. Da nutzte auch ein einsames Mikrofon vor unserer Bühne wenig. Lediglich fetzige (und laute) Stücke wie „Hava Nagilah“, „Eviva España“ oder südamerikanische Samba-Rhythmen rissen das Publikum mit. Der Schlussapplaus war laut und anhaltend – den Gästen schien es offenbar gefallen zu haben. Und so konnten wir doch recht zufrieden unsere Instrumente zusammenpacken. Die meisten Spielerinnen und Spieler trafen sich anschließend in einer gemütlichen Brühler Gaststätte, um den Auftritt beim VdK Brühl entspannt ausklingen zu lassen.

 Fotos: IB, JS, FL, Text. KPL, 01.08.2015

Blankenheimerdorf: Ein Konzert "der Gitarren mit dem dicken Bauch"

Monika Berlingen, die Vorsitzende des „Förderverein der Kath. Gemeinde St. Peter und Paul Blankenheimerdorf e. V.“, beschrieb ihre kindliche Wahrnehmung von Mandolinen als „Gitarren mit dem dicken Bauch“. Als sie im Laufe des Konzerts noch einmal vom „Ding mit dem dicken Bauch“ sprach, fragte Dirigent Ulrich Bleck in seiner heiteren Art, sich selbst auf die Schippe zu nehmen: “Meint die etwa mich?" Auch unser Schlagzeuger schaute etwas irritiert auf seinen Bauch.

Dass wir an diesem Sonntag zu einem Konzert in die Pfarrkirche Blankenheimerdorf  angereist waren, verdanken wir Kontakten von Verwandten oder Bekannten aus beiden Dörfern, die schließlich zu diesem besonderen Ereignis geführt haben. Um deutlich zu machen, dass die Mandoline auf vielen Feldern der Musik einsetzbar ist, erläuterte unser Dirigent dies in seinen überleitenden Texten, und er hatte danach auch die vorgetragenen Stücke beispielhaft ausgewählt. Die sehr gute Akustik in der Kirche trug ihren Teil dazu bei, dass das aufmerksame Publikum bei jedem Stück begeistert applaudierte. Unser Vorsitzender und unser Dirigent dankten im Namen des Orchesters für die herzliche Aufnahme und den reichlichen Applaus. Beide meinten, die Spielerinnen und Spieler hätten sich im Pfarrzentrum sehr wohl gefühlt, was leider nicht überall der Fall sei. Auch die Vorsitzende des Fördervereins war dankbar für die gelungenen Darbietungen, die ihr große Freude bereitet hätten, und die auch bei den Zuhörerinnen und Zuhörern – wie der Beifall gezeigt hätte – sehr gut angekommen seien.

Die Ausführungen von allen drei Verantwortlichen machten deutlich, dass weitere Kontakte von beiden Seiten gewünscht sind. Es scheint, als hätte unser Orchester zurzeit einen „Lauf“ und würde von einer Woge der Sympathie getragen. Bleibt nur zu hoffen, dass Kalliope, die Muse auch des Saitenspiels, ihr Füllhorn noch lange über unser Orchester ausschütten wird! 

Fotos: HF, Text: KPL, 31.05.2015  

Schöne Tage mit dem Mandolinen- und Gitarrenorchester Stockum (15.-17.05.2015)

Im Mai 2013 hatten wir durch die Vermittlung unserer Mitspielerin Trude Bohne ein schönes Wochenende beim Mandolinen- und Gitarrenorchester Stockum verbracht. Wir hatten ein gemeinsames Konzert gegeben und ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm im Sauerland erleben dürfen. Zum Schluss unseres Besuchs hatten wir eine Gegeneinladung ausgesprochen, und jetzt - fast genau zwei Jahre später - erwarteten wir die Musikfreunde aus Stockum mit ihren Partnern hier bei uns. Die Planung und Vorbereitung des Freizeitprogramms für unsere Gäste hatte wiederum Trude übernommen. Sie empfing am Freitagvormittag zusammen mit ihrem Mann Leo die „Stockumer“, die schon am frühen Morgen losgefahren waren, in Königswinter, um ihnen die Schönheiten rund um den Drachenfels zu zeigen und sie dann weiter zu ihrer Unterkunft in die Bildungsstätte „Maria Rast“ zu begleiten. Lassen wir Trude kurz die schönsten Augenblicke dieses Freitags zusammenfassen:

Freitagmorgen, kurz vor 11:00 Uhr setzten wir mit der Fähre nach Königswinter über. Schon von Weitem grüßten die „Sauerländer“, die gerade mit dem Bus angekommen waren. Sie empfingen uns mit viel Hallo und Gesang. Ihre gute Laune erklärte sich daher, dass ihr Vorsitzender Elmar Nagel unterwegs ein Geburtstagsfrühstück spendiert hatte, und natürlich gab es dabei auch den obligatorischen Sekt und vitaminreiche Liköre. An der Bahnstation zum Drachenfels trennten sich die „Bergeroberer“ von den „Genuss-fahrern“, die einer Erlebnisfahrt mit der Drachenfelsbahn nicht widerstehen konnten. Diese Zahnradbahn und die Drachenfelsruine gehören zu den attraktivsten Ausflugszielen im Rheinland. Von dem neu gestalteten Plateau an der Bergstation hatten wir eine herrliche Aussicht ins Rheintal und auf die umliegenden Berge. Als nächster Programm-punkt stand die Besichtigung von Schloss Drachenburg an. Ein sehr nettes „Burgfräulein“ führte uns durch Park, Räume und Gemächer. Der Garten mit seinen Pflanzen, Blumen, Brunnen und Terrassen war für uns eine Augenweide. Nach der lustigen, aber auch interessanten Führung ließen wir uns Kaffee und Kuchen auf der Schlossterrasse schmecken und waren erneut begeistert von dem fantastischen Blick auf den Rhein. Danach ging es mit dem Bus weiter Richtung Euskirchen in unser Wochenenddomizil „Maria Rast“, wo wir uns etwas erfrischen konnten, um dann zu unseren Musikfreunden nach Kuchenheim weiterzufahren.                                                                     (TB) 

Unterdessen begannen wir mit den Vorbereitungen zum Empfang unserer Gäste. Vorsitzender Hans Fellbach hatte das Kuchenheimer Pfarrheim angemietet. Wir stellten Tische und Stühle im Pfarrsaal auf und richteten davor unsere „Grillabteilung“ ein. Gegen 18:30 Uhr trafen die Musikfreunde ein und wurden mit großem Hallo empfangen. Die Ankömmlinge waren nach der langen Fahrt hungrig und durstig, und so begann sogleich ein zünftiges Schmausen, bei dem jedoch auch eifrig von den Highlights des Tages erzählt wurde. Es folgte ein gemütlicher und fröhlicher Abend. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Bernhard Pütter, der Dirigent des Stockumer Orchesters, und unsere Mitspielerin Vera Schmidt zum Akkordeon griffen und zusammen mit Iris Müller, dann mit Ulrich Bleck an der Gitarre und Heinz Loben am Bass heitere Stücke sowie Fahrten- und Wanderlieder zum Mitsingen vortrugen. Dieses Intermezzo endete mit einer viertelstündigen Polonaise. Danach brach gegen 23:00 Uhr eine allgemeine Müdigkeit aus, und nach einer gründlichen Aufräum- und Reinigungsaktion freuten sich Gäste und Gastgeber auf ihre gemütlichen Betten. Denn Samstagabend lag ein großes, gemeinsames Konzert in der Hermann-Josef-Schule in Euskirchen vor uns. Dafür galt es, fit zu sein.

Während der „Heimverein“ am Samstagmorgen Aula und Bühne für das Konzert vorbereitete, unternahm der „Gastverein“ unter der Obhut von Trude und ihrem Mann Leo eine Wanderung von „Maria Rast“ zur Burg Zievel und zurück. Um 15:00 Uhr trafen sich beide Orchester zu einer rund zweistündigen gemeinsamen Probe. Allmählich erschienen die ersten Besucher, und als dann das Konzert um 19:00 Uhr begann, war der Saal zu mehr als drei Vierteln gefüllt. Die beiden Dirigenten hatten gemeinsam ein wirklich hörenswertes Programm zusammengestellt – dergestalt, dass beide Orchester jeweils allein ihre Favoriten zu Gehör brachten, aber auch gemeinsam unter dem wechselnden Dirigat von Bernhard Pütter und Ulrich Bleck bekannte Stücke aus Klassik und Moderne spielten. Nach gegenseitigen Grußadressen der beiden Vorsitzenden (Elmar Nagel, Stockum und Hans Fellbach, Kuchenheim) begann ein musikalischer Genuss, an dessen Ende die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Stehenden Ovationen Zugaben forderten, was beide Orchester – nach beiderseitigen Worten des Dankes und der Anerkennung - selbstverständlich erfüllten. Gemeinsames Aufräumen, noch eine kleine Stärkung für die Nacht (die letzten Brötchen sollten ja nicht verkommen), dann bestiegen unsere Mitstreiter am späten Abend ihren Bus, der sie wieder nach „Maria Rast“ brachte; während ein paar der Kuchenheimer Spielerinnen und Spieler dank der tatkräftigen Hilfe nur noch ein knappes Stündchen damit beschäftigt waren, die Verstärkeranlage abzubauen und die Aula und unsere Aufenthaltsräume wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen.

Am Sonntagmorgen gestalteten die Musiker aus dem Sauerland den Gottesdienst in der Hauskapelle von „Maria Rast“ mit. Da der Beginn der hl. Messe für uns doch etwas früh war, fuhren einige Mitglieder erst gegen 9:00 Uhr nach „Maria Rast“, um dort mit den Gästen aus dem Sauerland zusammen zu frühstücken. Es wurde eine sehr schöne Frühstücksrunde, an deren Ende alle mit einem Glas Sekt anstießen – auf die Musik im Allgemeinen und auf die beiden Orchester im Besonderen. Auf dem Programm stand danach noch eine gemeinsame Besichtigung von Schloss „Augustusburg“ in Brühl.  Unsere Besucher zeigten sich beeindruckt von dem imponierenden Bauwerk und der Parkanlage, konnten aber mit berechtigtem Stolz darauf hinweisen, dass auch ihre Heimat mit einer Vielzahl von – wenn auch kleineren - Burgen und Schlössern aufwarten könne, deren Besichtigung sich ebenfalls lohne!

Zum Abschluss des Besuchs noch ein gemeinsames Mittagessen mit einer Reflexion des Wochenendes und viel fröhlichem Gelächter. Danach brachten wir die Musikfreunde zu ihrem Bus. Mit vielen Umarmungen, Wangenküsschen und guten Wünschen verabschiedeten wir uns voneinander.  Zufrieden, dass an diesem Wochenende alles so gut geklappt hatte, winkten wir den Abfahrenden hinterher: Vivat musica (Es lebe die Musik) und vivant Trude, ihr Mann und all die anderen planenden Köpfe und rührigen Hände, die dazu beigetragen haben, dass dieses Wochenende so erfolgreich verlaufen ist! 

Fotos: Inge Lichtenthäler, Text: UBl u. KPL, 17.05.2015

Wiederum ein Konzert in der Eifelhöhen-Klinik in Marmagen

Aller guten Dinge sind drei - wussten schon die alten Germanen, und so haben wir uns sehr gefreut, als wir im vergangenen Jahr erneut die Einladung zu einem Konzert in der „Eifelhöhen-Klinik“ in Nettersheim – Marmagen erhielten. An dem Tag unseres Auftritts waren alle Straßen schnee- und eisfrei, das Tageslicht flutete in strahlender Helligkeit vom Himmel, weit und breit keine Spur von Nebel. Da konnte man so richtig gelöst die Fahrt nach Marmagen antreten – anders als in der Vergangenheit! Und was für uns das Angenehme an der Eifelhöhen-Klinik ist: Wir kommen immer wieder in dieselben Räumlichkeiten (neudeutsch: Location), treffen dort aber ständig neue Gäste. Auch an diesem Abend füllten wieder rund 80 Patienten den „Großen Saal“, unseren Konzertraum.

Vorsitzender Hans Fellbach begrüßte die Anwesenden und stellte das Orchester kurz vor. Danach waren wir „dran“. Um es vorwegzunehmen: Es wurde ein sehr gelungener Auftritt. Ulrich Bleck, unser Dirigent, hatte ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, zu dem er den Zuhörerinnen und Zuhörern alle wesentlichen Informationen gab. Die Spielerinnen und Spieler konnten ihr bestes Spiel abrufen, und es gab fast keine spielerischen „Patzer“. Das von Inga und Miriam gesungene „Habt Dank, ihr Freunde“  (Amazing Grace) klang fast „überirdisch“ und wurde vom Publikum frenetisch bejubelt. Bei den bekannteren Stücken sangen oder summten viele Gäste voller Inbrunst mit. Unsere letzte Zugabe „Spanish Eyes“ von Bert Kaempfert erzeugte in manchen Augen ein Leuchten oder sogar ein feuchtes Glitzern der Erinnerung. Von einigen Mitgliedern des Orchesters war später der Seufzer zu hören: „Wenn doch bei unserem Konzert Mitte Mai auch alles so klappen würde!“

Als Resümee des Abends kann man festhalten: Publikum, Orchester, Dirigent und Vorsitzender waren mehr als zufrieden. Das waren gelungene achtzig Minuten!

Fotos: Hans Fellbach, Karl-Peter Lichtenthäler, Text: KPL, 23.04.2015

Schulungswochenende in Blankenheim 

Seit vielen Jahren treffen wir uns vor wichtigen Konzerten zu einem Schulungs- und Probenwochenende, um uns entsprechend vorzubereiten und unser gemeinsames Musizieren zu verbessern. Der Besuch unserer Mandolinenfreunde aus Stockum im Mai mit einem gemeinsamen Konzert ist sicher ein solch wichtiger Anlass. Zu unserem Leidwesen waren an dem von uns gewählten Wochenende alle bisher von uns aufgesuchten Bildungshäuser in unserer Nähe belegt. Lediglich der Hartnäckigkeit unserer Spielleiterin Vera ist es zu verdanken, dass wir in Blankenheim noch ein Unterkommen fanden. Und so traf an diesem Freitag gegen 17:00 Uhr die Mehrzahl der Spielerinnen und Spieler im Jugendhof Finkenberg ein, einem Haus des Rhein-Erft-Kreises in der Nähe von Blankenheim. Damit nun ja niemand glaubt, wir hätten dort ein feuchtfröhliches Ausflugswochenende verbracht: Unser Dirigent Ulrich Bleck hatte das gesamte Wochenende mit einer Vielzahl von Schulungs- und Probeneinheiten nahezu vollständig „verplant".

Nach einem kurzen Abendessen ging es los mit „Cordoba“, einem Walzer im spanischen Stil. In diesem Stück hat der Komponist eine eigene Stimme für das Akkordeon eingefügt. Klingt toll! Es folgte ein sehr rhythmisches Werk „It’s Time To Swing“, das für die „Mandola-Stimme“ eine Reihe sehr schwieriger Läufe in für uns eher ungewohnten Jazzharmonie- und rhythmen vorsieht, von einem Schwierigkeitsgrad, der mehrere Trainingswiederholungen der betreffenden Sequenzen notwendig machte. Es ging weiter mit Konrad Wölki, einem der Protagonisten der Zupfmusik, der nach Themen alter Meister etwas Hörenswertes zusammengestellt hat: die „Kleine Suite in G-Dur“ mit den Sätzen Bourrée, Sarabande und Menuett. Danach im Vergleich dazu fast problemlos das amerikanisch-englische Kirchenlied „Amazing Grace“, in dem Inga Bell mit ihrer schönen Sopranstimme eine Strophe sang und damit bei den meisten Spielerinnen und Spielern ein Gänsehautgefühl verursachte. Ein sehr schönes Stück auch das folgende „Adiemus“ („sieht aus wie Latein, ist es aber nicht“, so unser Dirigent, der es wissen muss: immerhin ist er in seinem Hauptberuf Lateinlehrer), dessen fantasiesprachlicher Text bei unserem Konzert möglichst von mehreren Sängerinnen und Sängern vorgetragen werden soll. Die beiden ersten Schulungseinheiten endeten südamerikanisch mit „PIZZICATO-BOSSA“ und „Besame mucho“. Dieser erste Abend klang aus mit einer gemütlichen Runde, in der viel gelacht wurde. 

Am Samstagmorgen trafen die letzten Nachzügler ein, sodass wir - bis auf zwei Erkrankte - komplett waren. Damit die Übrigen nicht auch noch krank würden, brachte Om, unser "Vereinsarzt", ausreichend Vitamin C in Form köstlicher Mandarinen mit. Zum Einspielen der Neuankömmlinge gab es noch einmal „It’s Time To Swing“ und „Cordoba“. Danach wagten wir uns an den „Hammer“ des Wochenendes: Die Ouverture zur Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini – mit vielen schwierigen bis sehr schwierigen Passagen. Für einige war es ein Problem, bei schnellerem Tempo noch alle vorgesehenen Noten zu spielen. Mitspielerin Trudi Fleischhauer fasste das gekonnt und verschmitzt in einem Aphorismus zusammen: „Je schneller, desto weniger!“ Zuvor jedoch hatte Ulrich Bleck etwas erlebt, was ihm so in seiner langjährigen Dirigentenlaufbahn noch nicht widerfahren war: Sein Orchester streikte! Anstatt nach dem Anzählen mit der Ouverture zu beginnen, hoben Spielerinnen und Spieler Schilder hoch, um kundzutun, welche Forderungen sie erfüllt sehen möchten.

Danach hatten wir - und ganz besonders der Dirigent - das Mittagessen und eine kurze Siesta redlich verdient. Nach einem gemeinsamen Tässchen Kaffee trennten sich die einzelnen Stimmen, und die jeweiligen Spielerinnen und Spieler zogen sich in verschiedene Räume zu einer separaten Register-/Stimmenprobe zurück. Die einhellige Feststellung aller: „Das war klasse und hat uns sehr geholfen“ freute besonders Ulrich Bleck, unseren Dirigenten. Vor dem Abendessen noch das fetzige „Tico, Tico“, das fast allen bekannt, aber doch nicht so einfach war, weil sich der Arrangeur einige Finessen hat einfallen lassen. Nach dem Abendessen standen die Themen „Tempo“ und „Dynamik“ auf dem Programm, z. B. anhand des hebräischen Volkslieds „Hava Nagila“. Auch hier glaubten wir, die Melodie zu kennen und waren doch erstaunt, wie viel Feinarbeit noch zu leisten war! Endlich war die letzte Schulungseinheit des Tages zu Ende, und jede(r) suchte sich die Abendbeschäftigung, die ihr oder ihm am meisten zusagte: Die Jüngeren veranstalteten ein Quiz oder tummelten sich in der Sporthalle beim Volleyball-Spiel, die „Älteren“ trafen sich zu einer Klaaf-Runde mit Knabberzeug, Süßigkeiten und einem Tablett voller gefärbter Ostereier. Manche fragten besorgt, ob denn wohl die Nachtruhe infolge der Zeitumstellung noch ausreichend lang sei. Dies konnte man am nächsten Morgen mit einem eindeutigen Ja beantworten, da alle rechtzeitig zum Frühstück erschienen sind. Im Anschluss an diese opulente Mahlzeit folgte eine vom Dirigenten als „Aufwärmübungen“ bezeichnete Schulungseinheit mit der Ouverture des „Barbier“ und Wölkis „Kleine Suite in G-Dur“. Trotz der intensiven Übungen am Vortag unterbrach Ulrich Bleck immer wieder unseren Vortrag, um auf fehlerhaftes oder unsauberes Spiel hinzuweisen. 

In den beiden letzten Übungseinheiten wiederholten wir dann noch einmal alle Titel des Wochenendes. Damit unsere neue Verstärkeranlage ihre Nützlichkeit unter Beweis stellen konnte, nahm Stefan – nicht nur Spieler in der 2. Mandoline, sondern auch unser Toningenieur - alle Stück auf. Er wird sie auf eine CD kopieren und diese allen Orchestermitgliedern überlassen. Wahrscheinlich ist dies eine Idee unseres Dirigenten, der sicher hofft, dass alle zu Hause die CD abspielen werden, um dann schwierige Passagen noch einmal zu üben. Zum Schluss noch: Abbauen, Einpacken und Aufräumen, damit es dann am Nachmittag wieder Richtung Heimat gehen konnte.  

Übereinstimmende Meinung aller: „Das war ein erfolgreiches Wochenende, das uns in vielen Bereichen vorangebracht hat!“ Unser Dank gilt dem Vorstand, dem Dirigenten und allen, die unauffällig im Hintergrund zum Gelingen beigetragen haben. Das habt ihr gut gemacht! 

Fotos: Karl-Peter Lichtenthäler, Text: UB, KPL, 29.03.2015


Welche Freude, wenn es heißt,
Jakob, du bist alt an Haaren,
blühend aber ist dein Geist.
(nach Gotthold Ephraim Lessing)

Ein Urgestein des Mandolinen-Orchester Kuchenheim wird 85

Es war uns eine große Ehre, einen ganz besonderen Gast bei unserer donnerstäglichen Probe zu begrüßen, um dem Geburtstagskind ein Ständchen zu bringen, für das sich alle Spielerinnen und Spieler besonders ins Zeug legten.

Am Donnerstag, dem 26.02., durften wir Jakob Fleischhauer in unseren Reihen begrüßen. Er feiert in diesem Jahr nicht nur seinen 85. Geburtstag, sondern ist dem Orchester aufgrund seiner nun fast 70-jährigen Mitgliedschaft (seit 1946) besonders eng verbunden. Über Jahrzehnte spielte er als aktives Mitglied in den verschiedensten Stimmen und hat das Vereinsleben mit geprägt. Viele Jahre lang bildete er darüber hinaus neue Spielerinnen und Spieler an der Mandoline aus, führte sie an das Orchesterspiel heran und sorgte auf diese Weise für den Fortbestand des Vereins.

Schon vor dem Eintreffen unseres Ehrengastes war die Freude auf ein Wiedersehen spürbar, während zugleich alle Spieler hochkonzentriert an den letzten Feinheiten der drei vorgesehenen Stücke arbeiteten. Dies waren das „Geburtstagsständchen“ von Paul Lincke, „Besame Mucho“ von Consuelo Velazquez und der Klassiker „Spanish Eyes“ von Bert Kaempfert.

Unser Ehrengast, der pünktlich um 20:15 Uhr gemeinsam mit seiner Frau Ulla den Probenraum betrat, wurde zunächst von unserem 1. Vorsitzenden Hans Fellbach herzlich begrüßt und mit einer Laudatio geehrt.

Alle drei vorgetragenen Titel verfolgte Jakob Fleischhauer aufmerksam und sichtlich glücklich. Unser Spiel schien Erinnerungen zu wecken. Er begann aus seiner aktiven Zeit im Orchester zu erzählen, während sich eine Reihe von Spielerinnen und Spielern an die Unterrichtsstunden in seinem Wohnzimmer oder die gemeinsamen Proben im Jugendorchester erinnert fühlte, das Jakob Fleischhauer damals leitete.

Als er schließlich – wie in alten Zeiten – noch einmal in unseren Reihen Platz nahm, war es … na ja … eigentlich wie immer, so vertraut war dieser Anblick allen Anwesenden: Jakob Fleischhauer inmitten der zweiten Stimme, die Mandoline spielbereit in der Hand.

Vermutlich gibt es keine bessere Zusammenfassung dieses Moments als die Worte, die unser Ehrengast selbst fand: „Dort in der Mandola habe ich lange gesessen, da drüben in der ersten Mandoline auch und schließlich in der zweiten Mandoline (hier war der Zwischenruf einer Spielerin zu hören: „Genauso wie in der dritten Stimme!“), aber in der Mitte, so wie jetzt, saß ich noch nie!“

Diesen Platz in unserer Mitte hast du dir verdient, Jakob!

Wir danken dir für alles, was du für uns und unser Orchester in den letzten 70 Jahren getan hast und wünschen dir noch einige gute und erfüllte Jahre mit deiner lieben Ulla!

Vorstand und Mitglieder des Mandolinen-Orchesters 1921 Kuchenheim e.V.

Fotos: Hans Fellbach, Text: IB, 26.02.2015


Impressionen vom runden Geburtstag eines Mitspielers

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!
(Friedrich Nietzsche)

Jo mei: Is denn scho wieder Weihnachten?
(Franz Beckenbauer)

Das Alter wägt und misst es,
die Jugend sagt: So ist es!
(August Graf von Platen)

Fotos: Inge Lichtenthäler, Markus Lichtenthäler, Simone Lichtenthäler, 31.01.2015

Jahreshauptversammlung 2015

Schon wieder ist ein Jahr zu Ende gegangen und ein neues hat begonnen – mit all seinen Möglichkeiten und Chancen. Grund genug für unseren Ersten Vorsitzenden Hans Fellbach, zur Jahreshauptversammlung ins Vereinslokal „Tant Seef“ zu bitten. Von den 125 eingeladenen Mitgliedern waren leider nur 21 erschienen. Dies kommentierte eine etwas aufgebrachte Mitspielerin so: „Die Vorstandsmitglieder leisten Jahr für Jahr sehr gute Arbeit. Das Mindeste, was man von den inaktiven, aber ganz gewiss von den aktiven Mitgliedern als Dankeschön für diese Mühen erwarten kann, wäre zahlreiches Erscheinen zur Jahreshauptversammlung!“ Wahr und weise gesprochen, liebe …! Da ist es nur ein kleiner Trost, dass im vergangenen Jahr vier neue Mitspieler im Orchester begonnen haben.

Nach der Begrüßung bat der Vorsitzende die Anwesenden, des in 2014 verstorbenen Mitglieds Matthias Nohr zu gedenken. Nach einem kurzen Moment der Stille ging es – wie das Leben es so schreibt – mit einem heiteren Akt weiter: Hans Fellbach zeichnete Frau Gundula Steckers für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Verein aus. 

Geschäftsführer Heinz Loben ließ das vergangene Jahr Revue passieren - mit unseren Auftritten, den sonstigen Aktivitäten und dem „Exil“ in der Unteren Burg. Alles in allem ein gutes Jahr für den Verein. Auch Kassenwart Manfred Blum berichtete ausgesprochen positiv über die Finanzlage des Vereins. Der exzellent formulierte Bericht der beiden Kassenprüfer bestätigte dem Vorstand einen verantwortungsvollen Umgang mit den Vereinsmitteln und dem Kassenwart eine akribische Buchführung und eine bis ins Kleinste nachvollziehbare Verwaltung der Geldmittel. Die von ihnen empfohlene Entlastung von Vorstand und Kassenwart erfolgte einstimmig – bei Enthaltung des geschäftsführenden Vorstands. Ebenso einstimmig fiel die Wiederwahl der beiden Kassenprüfer aus. 

Daniela Semroch, die Leiterin des Jugend-Zupf-Orchesters, gab einen kurzen Überblick über die Lage im JZO: Zurzeit spielen dort acht Kinder und Jugendliche, darunter auch vier Fortgeschrittene, die bereits im Hauptorchester spielfähig sind. Diese erfreuliche Situation quittierte die Versammlung mit dankbarem Applaus. 

Hans Fellbach gab für 2015 und 2016 die bereits feststehenden Termine bekannt (s. auch „Termine“ auf unserer Homepage), mit dem voraussichtlichen Höhepunkt: Gegenbesuch des Mandolinen- und Gitarrenorchesters Stockum vom 15.-17. Mai dieses Jahres und dem gemeinsamen Konzert am 16.05. in der „Hermann-Josef-Schule“ in Euskirchen. 

Als letzter ergriff Dirigent Ulrich Bleck das Wort. Er fasste seine Eindrücke vom Orchester folgendermaßen zusammen: "Gute Talente, gute Atmosphäre und gute Akzeptanz (durch das Publikum)." Mit sichtbaren Zufriedenheit teilte er auch mit, dass Cara-Aimée Semroch, ein Nachwuchstalent des Orchesters, die ersten Stufen ihrer musikalischen Erfolgsleiter erklommen habe: In Siegburg hat sie beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ einen ersten Platz belegt. Außerdem wurde sie ins Landes-Junior-Orchester Nordrhein-Westfalen berufen und erreichte mit diesem Orchester auf Bundesebene ebenfalls einen ersten Platz. Herzliche Glückwünsche! 

Nach einem Schlusswort des Vorsitzenden und der üblichen „Runde“ war die Jahreshauptversammlung 2015 offiziell beendet. Lediglich das „Ständige Dutzend“ hängte noch ein Stündchen an. 

 Fotos und Text: KPL, 23.01.2015

Eine Stippvisite im Sauerland

Mit Riesenschritten kommt der Besuch des befreundeten Mandolinen- und Gitarren-orchesters Stockum näher  (15.-17. Mai) und damit auch unser gemeinsames Konzert am 16. Mai in der Euskirchener Hermann-Josef-Schule. Höchste Zeit also, mit den Vorbe-reitungen ernsthaft zu beginnen. So fuhren an diesem 21. Januar Vorsitzender Hans Fellbach und die beiden Gertruds (Trude Bohne und Trudi Fleischhauer) nach Stockum. Fahrerin Trude hatte nicht die kürzeste Route gewählt, sondern fuhr auch touristische Attraktionen an wie die „Burg Schellenberg“ in Attendorn oder das Skigebiet von „Wildewiese“. Dann ging es weiter nach Stockum zum Dirigenten des Mandolinen- und Gitarrenorchesters, Berni Pütter, und seiner Ehefrau Erna. Beide hatten den Kuchenheimern Unterkunft und Verpflegung angeboten. 

Abends fand die Jahreshauptversammlung des dortigen Mandolinen- und Gitarrenorchesters statt, und wir waren eingeladen, daran teilzunehmen. Der Vorsitzende Elmar Nagel begrüßte uns sehr herzlich. Nachdem in Kürze die eigenen Interna besprochen waren, kamen wir zu Wort. Hans Fellbach stellte uns und das Kuchenheimer Mandolinen-Orchester vor und lud alle Anwesenden mit ihren Partnern noch einmal sehr herzlich zu dem Maiwochenende nach Kuchenheim ein. Trude Bohne erläuterte im Auftrag unseres Dirigenten Ulrich Bleck Programm und Ablauf des Konzerts und stellte das geplante Besuchsprogramm für die drei Tage vor. Nachdem alles besprochen war, saßen wir noch eine Weile in gemütlicher Runde zusammen. 

Am nächsten Morgen tischte unsere Gastgeberin Erna Pütter ein fürstliches Frühstück auf. Berni, ihr Mann, hatte an Trude noch eine Reihe Fragen zu den gemeinsam zu spielenden Stücken. Danach hieß es Abschied nehmen. Wir dankten für die herzliche Aufnahme und die ausgezeichnete Bewirtung und ließen noch einmal deutlich erkennen, wie sehr wir uns auf den Besuch des Stockumer Orchesters freuen! 

In dem Bewusstsein, dass die beiderseitigen Vorbereitungen auf einem guten Weg sind, fuhren wir zufrieden wieder Richtung Heimat. 

Foto u. Text: TBo/TFlh, 22.01.2015 

O du fröhliche …

(Ein nachweihnachtliches Konzert in der Pfarrkirche Großbüllesheim)

An diesem Nachmittag des Konzerts verspürten wohl viele Orchestermitglieder eine leise Wehmut: Holten wir doch zum letzten Mal unsere Instrumente und sonstigen Utensilien aus dem Probenraum, in dem wir uns ein Jahr lang sehr wohlgefühlt hatten. Lieber Klaus Bornemann, hier nochmals ein herzliches Dankeschön für die angenehme Zeit in ihrer gastlichen Burg! 

Mit dem Konzert selbst waren die Akteure sehr zufrieden. Dirigent Ulrich Bleck hatte ein facettenreiches Programm zusammengestellt, dessen einzelne Stücke die mehr als 160 Gäste mit lang anhaltendem Beifall belohnten. Insbesondere bei den drei Stücken mit unseren beiden Sängerinnen schwankte die Stimmung der Zuhörerinnen und Zuhörer zwischen tief bewegt und hoch begeistert. Und auch bei den "Weihnachtsklängen" von Franz Stolzenwald nutzten viele Besucher die Gelegenheit zum Mitsingen oder Mitsummen.

Unser Vorsitzender Hans Fellbach war ebenfalls sichtlich zufrieden. Er dankte für den Besuch sowie für das disziplinierte Zuhören und wünschte allen Anwesenden verspätet noch alles Gute für das neue Jahr. Die Spielerinnen und Spieler konnten erfreut feststellen, dass das Orchester wieder neue Musikfreunde dazugewonnen hat. Das Jahr 2015 beginnt also viel versprechend. 

Nach einigen rhythmischen winterlichen Stücken klang das Konzert mit einem traditionellen Weihnachtslied aus dem Rheinland besinnlich aus: "Lasst uns lauschen, heilige Engel". 

Keine Frage, dass fast alle Orchestermitglieder den erfolgreichen Tag mit zwei gemütlichen Stündchen im Vereinslokal zu Ende gehen ließen. 

Fotos: Inge Lichtenthäler, Text: KPL, 04. 01.2015